Mehr Geld für den Nachwuchs

SpVgg Unterhaching: So kämpft Manni Schwabl für die Jugend


"Ganz Deutschland jammert, dass unser Nachwuchs der Musik hinterherläuft": Manni Schwabl wüsste, was man ändern müsste.

"Ganz Deutschland jammert, dass unser Nachwuchs der Musik hinterherläuft": Manni Schwabl wüsste, was man ändern müsste.

Von Daniel Gahn

Hachings Boss Manni Schwabl kritisiert die Talentförderung und fordert einen deutlich höheren Etat.

Unterhaching - Talente bei den Profis statt Neuzugänge, die das Gehaltsniveau sprengen: Manni Schwabl, Präsident der Spielvereinigung Unterhaching, kämpft weiter für die Nachwuchsförderung im deutschen Fußball - auch über die Grenzen der Dritten Liga hinaus.

"Ganz Deutschland jammert, dass unser Nachwuchs der Musik hinterherläuft. Aber es ändert sich nichts", kritisierte Schwabl am Mittwoch auf einer Pressekonferenz, bei der Haching die Versetzung von Trainer Claus Schromm zum Sportlichen Leiter verkündete. Schwabl und Schromm haben sich im Rahmen des "Hachinger Wegs" zum Ziel gesetzt, die schon jetzt hohe Durchlässigkeit junger Talente zu den Profis bei den Vorstädtern weiter zu erhöhen.

Schwabl fordert dabei einmal mehr von DFL und DFB, die Fördermittel dafür deutlich zu erhöhen. "Wenn du drei Millionen auf 20 Vereine aufteilst, löst sich das Grundproblem nicht", so Schwabl über den seit September 2018 eingeführten Fördertopf über jährlich drei Millionen Euro. Der Haching-Boss fordert trotz der Corona-Krise weiter eine satte Erhöhung von drei auf 30 Millionen.

Schwabl kritisiert geringe finanzielle Förderung

"Drei mal zehn, das kann jeder rechnen, auch im Fußball. Und wenn ich höre, dass nicht mehr so viel Geld da ist: Es bleibt immer noch über eine Milliarde, das ist wahnsinnig viel", so Schwabl.

Es müssten als nur "zwei, drei Prozent" der Gesamterträge des Profifußballs in der Dritten Liga ankommen. Ein Problem sei zudem, dass die Diskussion um die Nachwuchsförderung, eine mögliche Verschärfung der U23-Regel (die vier U23-Spieler im Kader vorschreibt) in der Öffentlichkeit und den Medien zu wenig Aufmerksamkeit finden, obwohl vielen Drittligaklubs ohne zusätzliche Einkünfte Insolvenzen drohen: "Wenn der Hund von Jupp Heynckes einen Schnupfen hatte, kommt das auf die erste Seite - und wenn ein Drittligist vor die Hunde geht, interessiert es keinen und steht in der Randspalte." Ob die Fußball-Bosse Schwabl erhören?

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