Alex King überzeugt

Schwache Bayern, starke Bayern: Zwei grundverschiedene Hälften


Nach der Einwechslung von Alex King traten die Bayern-Basketballer deutlich besser auf.

Nach der Einwechslung von Alex King traten die Bayern-Basketballer deutlich besser auf.

Von Bernhard Lackner

Bayerns Alex King überzeugt beim Sieg gegen Oldenburg. "Ein großes Spiel von ihm", sagt Trainer Oliver Kostic.

München - Das Spiel der Bayern-Basketballer am Sonntagabend im Audi Dome gegen die Baskets Oldenburg, das die heimischen Bayern am Ende mit 79:58 gewannen, war die Partie der zwei grundverschiedenen Hälften.

Träge, langsam, müde agierten die Münchner in der ersten Halbzeit (29:41), quicklebendig, schnell und voller Energie in der zweiten. Das dritte Viertel hielt dabei sogar einen denkwürdigen 25:1-Lauf der Münchner bereit, den bemitleidenswerten Oldenburgern gelang kein einziger Treffer aus dem Spiel heraus.

Alex King bringt die Wende für Bayern

Wenn man eine Personifizierung dieser Leistungssteigerung suchen würde, dann müsste man ihn hier nehmen: Bayerns Routinier Alex King (35). Der Mann, der einst in der Jugendabteilung des FCBB das Basketballspielen erlernte und 2016 über Umwege von Alba Berlin wieder nach München zurückkam, wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt - und mit ihm nahm das Spiel eine dramatische Wendung.

King schaffte es, die bis dahin fehlende Energie auf das Feld zu bringen. Mit seiner intensiven Spielweise und seiner Körpersprache weckte er Teamkollegen wie Publikum gleichermaßen auf.

Wohl dem, der so einen King auf der Bank hat. "Alex hat die Energie auf dem Feld bei uns verändert. Neben der Defense war auch sein offensiver Part heute großartig. Ein großes Spiel von ihm", lobte Bayerns Trainer Oliver Kostic den Rekordspieler der Basketball-Bundesliga (556 Spiele seit 2002).

Bayern-Basketballer: King wählt deutliche Worte

Und King ist auch ein Mann der klaren Worte. "In der ersten Hälfte haben wir bodenlos gespielt und nicht dagegengehalten", kritisierte er nach der Partie, "in der zweiten Halbzeit sind wir gut rausgekommen, haben physisch gespielt und die Würfe genommen, die wir nehmen müssen. Wir haben besser ver- teidigt, schnell gespielt und sind aggressiver zum Korb gegangen."

Besonders gut gelang dies Ex-NBA-Star Paul Zipser, der acht seiner 15 Punkte in den zwei Minuten nach der Halbzeitpause erzielte. Aber auch King selbst steuerte mit elf Punkten - davon drei Dreiern - eine starke Offensivleistung bei. Das Zuckerl: Mit seinem Wurf zum Ausgleich im dritten Viertel gelang ihm der 300. Dreier seiner Karriere.

"An der zweiten Halbzeit und an der Leistung in St. Petersburg (der FC Bayern gewann dort in der Euroleague mit 77:68, d.Red.) müssen wir jetzt anknüpfen und so weitermachen", forderte King. Und Kostic meinte vor dem Euroleague-Heimspiel gegen Baskonia Vitoria-Gasteiz am Mittwoch (20.30 Uhr): "Dieses Level an Energie brauchen wir über 40 Minuten." Und nicht erst, wenn ein Energiebringer wie King aufs Feld kommt.