Die Ruhe bewahrt

Festung "Fraunhofer-Halle" feiert weiteren Heimsieg des ASV


Ganze neun Mal konnte sich Petr Tahovsky zum Torerfolg durchsetzen.

Ganze neun Mal konnte sich Petr Tahovsky zum Torerfolg durchsetzen.

Von Felix Hüsch

Die Festung "Fraunhofer-Halle" machte am Samstagabend ihrem Ruf als Hexenkessel wieder alle Ehre.

Eine große Zuschauerkulisse bot einen würdigen Rahmen für dieses Spitzenspiel zweier bisher ungeschlagener Mannschaften aus Cham und Ismaning. Allerdings wurde dieses Spiel am Ende von unwürdigen Gesängen einer Fangruppe gegen die überaus sympathischen Gäste begleitet, die zum einen höchst fragwürdig und ohne Not waren und zum anderen dazu führen könnten, dass bei einem Eintrag in den Spielberichtsbogen von Verbandsseite noch eine Strafe auf den ASV Cham zukommen könnte. Von ASV-Seite wurden diese verbalen Ausfälle bereits zutiefst bedauert und dies den Verantwortlichen des Vereins und der Mannschaft des TSV Ismaning mit einer Entschuldigung mitgeteilt.

Zwischen den Spielern beider Mannschaften lief die Partie übrigens äußerst fair ab. Die Gäste aus dem Norden Münchens zeigten von Anfang keinen Respekt vor den Einheimischen und forderten die ASV-Abwehr ein ums andere Mal mit schnellem Direktspiel, wobei die Gäste die Positionen ständig wechselten und unberechenbar blieben. Besonders der Halblinke Florian Nortz war stets gefährlich und entwickelte enormen Druck auf die Abwehrreihe und entwischte ein ums andere Mal. Aber auch seine Mitspieler waren auf ihren Positionen stets torgefährlich.

Andererseits entwickelte der ASV immer mehr Angriffsvarianten und war schwerer auszurechnen. Warf früher Petr Tahovsky stets immer mit der gleichen Variante aufs Tor, die ihn mit zunehmender Spieldauer immer ausrechenbarer machte, so hat er mittlerweile seinen kongenialen Spielpartner in Lucas Klima am Kreis gefunden, der geradezu auf seine Anspiele wartet und sie dann auch konsequent und meist sicher verwandelt. Auch die anderen Mitspieler glänzen mittlerweile mit hervorragend herausgespielten Toren, so dass auf die gegnerische Abwehr immer eine Menge Arbeit zukommt.

Zu Beginn waren beide Mannschaften auf Augenhöhe. Bis zur 9. Minute konnte sich beim 5:5 keine der beiden Mannschaften einen Vorsprung erarbeiten. Plötzlich war der ASV zwei Tore vorne, vor allem gestützt auf einen an diesem Abend überragend haltenden Ebi Hejduk, der ja regelmäßig in heimischer Halle auch mit Unterstützung der Zuschauer über sich hinauswächst. Allerdings hielt dieser Vorsprung nicht lange, denn urplötzlich erhöhte der Gast die Schlagzahl und zeigte vor allem im Konterspiel hervorragende Qualitäten und lag in der 18. Minute mit zwei Toren in Front. Doch die Mannschaft um Trainer Sylvio Scheuerer ließ sich nicht beirren, blieb dran und ging ihrerseits wieder in Führung und baute diese Führung bis zur Halbzeit auf vier Tore aus.

Nach der Pause änderten die Gäste ihre Abwehrformation auf ein 3:3, wobei die tschechische Achse Pelikan, Tahovsky und Soukup in Manndeckung genommen wurde. Da konnten zunächst Lucas Klima und Co. schalten und walten und man baute den Vorsprung bis zur 38. Minute auf fünf Tore aus. Doch jetzt wurde es hektisch, weil auch plötzlich Schiedsrichter Hehn auf den Plan trat und ein Sireneninstrument als zu laut empfand, was sicherlich etwas übertrieben war, aber das trug ebenfalls zur allgemeinen Hektik bei, wobei die Taktik der Schiedsrichter, mit den Spielern viel zu reden, nicht unerheblich war und dazu beitrug, dass zwischen den Mannschaften die Ruhe bewahrt wurde.

Der TSV Ismaning war auf einmal bis zur 50. Minute wieder bis auf ein Tor herangekommen, auch weil die Einheimischen klarste Chancen entweder mit einem Gestängeknaller beendeten oder an den nicht schlecht haltenden gegnerischen Torhütern scheiterten. Aber so ganz allmählich setzten sich die ASV-Angreifer, allen voran Petr Tahovsky, Lukas Pelikan und André Bornack, durch und schraubten das Ergebnis auf 32:27.

Damit bleibt der ASV Cham weiter verlustpunktfrei. Die Gäste aus Ismaning können stolz sein auf ihre Leistung, denn sie haben gezeigt, warum sie bisher nicht verloren hatten. Die Fangesänge, wie anfangs bereits erwähnt, haben sie in keinster Weise verdient.