Sieg in Berlin

FC Bayern Basketball greift nach der Meisterschaft


"Berlin kommt jetzt nicht nach München, um Urlaub zu machen", sagt Leon Radosevic (M.).

"Berlin kommt jetzt nicht nach München, um Urlaub zu machen", sagt Leon Radosevic (M.).

Von Tabitha Nagy

Die Basketballer des FC Bayern gewinnen mit 82:77 gegen Alba Berlin - damit ist die Titelverteidigung schon greifbar.

München - Man blickte in zufriedene Gesichter, als die Basketballer des FC Bayern am Donnerstag Nachmittag wieder in München gelandet waren. Kein Wunder, denn ihre Auswärtsreise zu Alba Berlin war schließlich überaus erfolgreich. Von dem Trip in die Hauptstadt kehrten die Bayern nämlich mit drei Meister-Matchbällen im Gepäck zurück. Nach dem 82:77-Erfolg führen die Bayern in der Best-of-Five-Finalserie der Playoffs nun mit 2:0 - mit einem weiteren Sieg wäre die Titelverteidigung also perfekt.

"Alba ist eine Mannschaft, die unglaublich viel Charakter hat und um ihr Leben kämpfen wird", warnte FCBB-Geschäftsführer Marko Pesic aber vor Spiel drei, das am Sonntag (18 Uhr/Sport1 und Magenta Sport) in München ausgetragen wird: "Wenn wir jetzt denken, es steht 2:0, alles ist in trockenen Tüchern und wir feiern jetzt im Audi Dome, dann werden wir ein blaues Wunder erleben." Genauer gesagt: ein blau-gelbes. Um das zu verhindern und die Berliner nicht wieder in die Serie zurückkommen zu lassen, müsse sein Team das nächste Spiel genauso angehen wie das vergangene, "von der Konzentration und vor allem von der Ruhe und der Kraft her".

Sieg des FC Bayern Basketball gegen Alba Berlin

Und am besten auch wieder mit einem genauso überragenden Devin Booker, der die Matchbälle mit 16 Punkten, sieben Rebounds und ohne einen einzigen Fehlwurf aus dem Feld fast im Alleingang buchte. "Es war ein Team-Spiel. Ich habe einfach versucht, meinen Teil beizutragen", sagte der Topscorer bei Magenta Sport. Auch der Center hat bereits das nächste Duell am Sonntag im Blick: "Wir müssen es wie Spiel eins angehen. Es wird eine komplett neue Runde."

Auch Leon Radosevic warnte vor einer möglichen Trotzreaktion von Alba: "Berlin kommt jetzt nicht nach München, um Urlaub zu machen. Wir müssen wieder ruhig und konzentriert bleiben und unser Spiel spielen."

Radosevic erhielt übrigens - genau wie Nemanja Dangubic - ein Sonderlob von Pesic für "ein Wahnsinnsspiel in der Verteidigung". Die Steigerung in der Defensive ermöglichte auch diesen Auswärtssieg in Berlin.

Bayerns Bester in Berlin: Devin Booker (l.) erzielt 16 Punkte und holt sieben Rebounds.

Bayerns Bester in Berlin: Devin Booker (l.) erzielt 16 Punkte und holt sieben Rebounds.

Alba Berlin: Spielen bis zum letzten Ball

Wie schon in Spiel eins (0:11) waren die Bayern dabei zunächst wieder mit einem 0:7-Lauf gestartet und lagen nach dem ersten Viertel mit zehn Punkten zurück (15:25). Nach zwölf Zählern von Booker im zweiten Abschnitt übernahmen die Bayern erstmals die Führung (37:36). Zu Beginn des Schlussviertels erhöhten sie diese bereits auf zwölf Punkte (71:59).

Doch angetrieben von knapp 14.000 Zuschauern Berlin schlug noch einmal mit einem 11:0-Lauf zurück. "Egal, wie hoch du gegen Alba führst, die kannst du nicht totkriegen, die spielen bis zum letzten Ball", sagte Pesic, der übrigens glaubt: "Von der Qualität und der Leistungsdichte der Spieler ist es das beste Endspiel, das ich jemals in der Bundesliga gesehen habe."

FCBB gegen Alba Berlin: Nächstes Duell am Sonntag

Die Serie ist jedenfalls sehr viel enger, als es die 2:0-Führung der Bayern vermuten lässt. Beide Spiele waren äußerst knapp und umkämpft, Berlin hätte beide gewinnen können. "Wir haben unser Bestes gegeben", sagte Berlins Liga-MVP Luke Sikma: "Wir müssen weiter arbeiten, die Serie ist noch nicht vorbei." Das sieht übrigens auch NBA-Star Dennis Schröder, der das Spiel live in der Halle mitverfolgte, so und macht den Berlinern vor dem dritten Duell noch einmal Mut: "Wenn sie da mit Selbstbewusstsein rangehen, können sie erstmal ein Spiel holen. Sie müssen jetzt von Spiel zu Spiel denken."

Und die Bayern von Meistermatchball zu Meistermatchball.

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