Lo ragt wieder heraus

Bayerns wechselvoller Krimi gegen Piräus


Bayerns Spielmacher Maodo Lo (r.) ragte gegen Piräus einmal mehr heraus.

Bayerns Spielmacher Maodo Lo (r.) ragte gegen Piräus einmal mehr heraus.

Von Bernhard Lackner

Beim Euroleague-Sieg gegen Olympiakos Piräus ragt einmal mehr Spielmacher Maodo Lo heraus. Die Playoffs bleiben für die Basketballer des FC Bayern in Reichweite.

München - Der Mann, der am Dienstag für den spätabendlichen Wahnsinn im Audi Dome mitverantwortlich war, fand am Tag danach treffende Worte, um den einigermaßen irrsinnigen 85:82-Heimsieg seines Klubs zu beschreiben. "Ja, es war ein guter Combat. Wir haben gekämpft und den Sieg noch geholt." Sprach Bayern-Spielmacher Maodo Lo, der nun wirklich nicht zu den Lautsprechern im Basketball gehört, und klang dabei wie ein knallharter Streetfighter. Doch schon im nächsten Satz ist er wieder der nette junge Mann von nebenan: "Für die Fans war das sicher ein cooles Spiel."

Djedovic fehlt dem FC Bayern erneut

Das kann man wohl sagen. Die schnöden Fakten zu diesem Krimi der wechselvollen Art: Die Basketballer des FC Bayern haben nach drei Euroleague-Niederlagen nacheinander wieder gewonnen. Der deutsche Meister behielt im Duell der Tabellennachbarn gegen Olympiakos Piräus mit 85:82 (43:44) die Oberhand und feierte damit im fünften Duell den ersten Sieg überhaupt. Durch den vierten Sieg im neunten Spiel halten die Bayern mit Platz zehn Anschluss ans obere Tabellendrittel.

Während der zuletzt geschonte Lo wieder auf dem Parkett stand, musste Nihad Djedovic aufgrund von Knieproblemen weiter aussetzen. Zu Beginn rannten die Hausherren vor 5.096 Zuschauern - darunter rund 200 Griechen - noch einem Rückstand hinterher (0:4/2.Minute), doch im Verlauf des ersten Viertels drehten sie das Spiel (23:17). Bis zur 17. Minute behauptete der Bundesligist den Vorsprung, ehe sich der dreimalige Champion zurückmeldete.

Maodo Lo bringt FC Bayern gegen Piräus zurück

In den dritten Durchgang starteten die Münchner schwach und verloren zunächst den Anschluss (49:59/25.). Ein Grund dafür: die miese Wurfquote. Angeführt von Lo - gemeinsam mit Olympiakos-Profi Wade Baldwin IV mit 19 Punkten Top-Scorer der Partie - kamen die Bayern aber wieder zurück und krönten in den Schlussminuten ihre Aufholjagd: Sie holten in den letzten neun Minuten einen Zwölf-Punkte-Rückstand (55:67/31.) auf.

Vor allem Spielmacher Lo brillierte nach den unglücklich absolvierten Vierteln zwei und drei im letzten Abschnitt (30:19) mit zwölf Punkten und fünf Assists. "Wir haben zwischendrin leider den Rhythmus verloren", sagte der Point Guard bei "MagentaSport", "aber wir wussten, dass wir zurückkommen können, wenn wir zusammenbleiben und auf acht, zehn Punkte dranbleiben. Genauso ist es gekommen. Wir hatten im vierten Viertel einen Lauf. Das Momentum hat umgeschlagen."

Selbiges gilt es nun zu nutzen, wenn am Freitag (20.30 Uhr) die griechischen Wochen weiter gehen: Panathinaikos Athen ist zu Gast im Audi Dome.

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