Bezirksliga West
Ein Punkt mehr hätte dem FSV Landau zum Ligaerhalt gereicht

Charly Becherer
Ein Bild, das man selten beim FSV Landau in der vergangenen Saison sah: Jubelnde Bergstädter.
„Wer, wie die Bergstädter die 30 Saisonspiele nicht nutzt, um sich tabellarisch in Sicherheit zu bringen, und in der Abstiegsrelegation gegen zwei Kreisliga-Vizemeister auch noch seine Zusatz-Joker vergibt, der darf sich nicht wundern, wenn er am Ende aus dem Fußball-Oberhaus absteigen muss“, so FSV-Pressewart Franz Holzmeier.
So lautete auch die ernüchternde Erkenntnis der Anhänger nach dem Schlusspfiff der 0:2-Niederlage gegen die SG Mallersdorf/Grafentraubach am Montagabend in Teisbach, als die FSV-Kicker vor über 100ß Zuschauern enttäuscht zu Boden sanken.
Das Saison-Fazit von Trainer Christoph Schambeck fällt wie folgt aus: „Rückblickend ist es uns nie längerfristig gelungen, konstant Leistung abzurufen und bei Gegentoren gefestigt zu bleiben. Auch die geringe Anzahl unserer erzielten Tore spricht eine deutliche Sprache. Zudem schlug häufig, als es so schien, dass wir in einen positiven Lauf kommen würden, das Verletzungspech zu, wenn ich beispielsweise an die letzten drei Spiele vor der Winterpause denke. Aus den verschiedensten Gründen kamen wir zu selten an unsere Leistungsgrenze, was schlussendlich zum Abstieg führte.“
Vor jeder Saison gibt es in den Vereinen durch Ab- und Zugänge von Trainern oder Spielern personelle Änderungen und diese gab es auch beim FSV, der nicht nur Chef-Trainer Jochen Freidhofer, sondern auch einige Jungs ziehen lassen musste und darauf hoffte, dass die Neuzugänge in der Lage sein würden, deren hinterlassene Lücken zu füllen, was nicht vollständig gelang.
Nach dem Wechsel von Jochen Freidhofer zum TSV Gangkofen, mit dem Christoph Schambeck als Co-Trainer den FSV-Anhängern ab 2021 drei sorglose Saisons beschert hatte, war es logisch, dass Schambeck zusammen mit Florian Sommersberger, der von der SpVgg Hankofen-Hailing als Spielertrainer zum FSV gewechselt war, Teil eines gleichberechtigten Trainer-Duos wurde.
Dem Kader wurde Rang acht bis zehn zugetraut
Während Schambeck die Sache von der Bank aus zu regeln hatte, erwartete man von Sommersberger, dass er mit seiner höherklassigen Erfahrung und im idealen Fußballalter von 27 Jahren dem Team auf dem Platz die nötigen Impulse verleihen würde, und erwartete auch Tore von ihm, zumal durch die Abgänge im Offensivbereich ein gewisses Vakuum entstanden war.
Dem Kader von über 20 Akteuren wurde trotz der Verjüngung, zumindest ein Mitspielen um die Ränge acht bis zehn zugetraut, hätte nicht die Anzahl der Ausfälle ein unnatürliches Ausmaß angenommen. Doch als das Team nach dem zwölften Spieltag mit nur neun Punkten lediglich den zehnten Tabellenplatz innehatte, einigten sich der Verein und Sommersberger, der mit seiner Ausbeute von lediglich zwei Tore in zehn Punktspielen nicht zufrieden sein konnte, einvernehmlich auf die Trennung.
Wenn, jedoch, wie in der Frühjahrsrunde mehrfach der Fall, der Kader endlich komplett zur Verfügung steht und bei einigen Partien bis zu acht Einwechselspieler auf der Bank sitzen, es aber immer noch nicht reicht, um Spiele zu gewinnen oder zumindest nicht zu verlieren, dann stellt sich die Frage nach der Qualität des Kaders, ohne Spielern, die in den vergangenen Jahren ihre Bezirksliga-Tauglichkeit unter Beweis gestellt hatten, diese absprechen zu wollen.
Mehrfach lieferte die Mannschaft entweder eine gute erste oder eine bessere zweite Halbzeit ab, aber nur 45 Minuten guter Fußball reichen nicht, wobei man bei den folgenschweren Punktverlusten in den Nachspielzeiten gegen den späteren Direkt-Absteiger FC Eintracht Landshut in beiden Partien (1:1 und 2:2) sowie im Heimspiel gegen die TuS Pfarrkirchen (2:2) im Blick behalten muss. Bitter nur, dass bereits einer, dieser sechs verschenkten Punkte zum direkten Klassenerhalt gereicht hätte.
Nun darf man gespannt sein, wie der FSV-Spielerkader für die Herausforderungen in der Kreisliga - zum Beispiel mit den Derbys gegen den SC Aufhausen und den TSV Pilsting - aussieht.