Spätes 2:2 gegen Magdeburg

Jahn holt Punkt: Nicht schön, aber wichtig

Der SSV Jahn Regensburg kommt am Ostersonntag spät noch zu einem 2:2-Remis gegen den 1. FC Magdeburg. Ein Punkt, der im Abstiegskampf der 2. Bundesliga noch wichtig werden kann.


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Durch ein Missverständnis in der Magdeburger Hintermannschaft kam der SSV Jahn Regensburg um seinen Angreifer Andreas Albers (Nummer 19) zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich.

Von Michael Stolzenberg

Der SSV Jahn kann auch anders. Oft genug in dieser Zweitliga-Saison brachten sich die Regensburger durch absurde und/oder späte Gegentore um mögliche Punktgewinne. Unter diesem Aspekt erlebten die 10.011 Fans am Ostersonntag beim 2:2 gegen den 1. FC Magdeburg „Fußball verkehrt“: Der Jahn, eine Woche zuvor in St. Pauli noch selbst in der Slapstick-Opferrolle, kam nach einem XXL-tollpatschigen Missverständnis zwischen Gästetorwart Reimann und dessen Teamkollegen Gnaka per Eigentor zum 1:1 (52.) und in der 90. Minute durch Kaan Caliskaner zum glücklichen 2:2.

Und so lag es diesmal am Gegner, nach Spielende seinem Frust Luft zu verschaffen. Man habe die Partie „ein Stück weit aus der Hand gegeben“, ärgerte sich FCM-Trainer Christian Titz. Auch Abwehrmann Daniel Elfadli, der mit seinem Abstaubertor zum 1:2 (81.) fast als Matchwinner vom Platz gegangen wäre, konnte dem Remis wenig abgewinnen: „Der Schmerz überwiegt.“

Für das weiterhin auf Relegationsplatz 16 verharrende Team von Mersad Selimbegovic bedeutete das Unentschieden zwar keinen Befreiungsschlag im Abstiegskampf, es fühlte sich aber irgendwie wie ein kleiner Sieg an. Aus dem gar noch ein großer, denkwürdiger hätte werden können: Denn in der 91. Minute sah Magdeburgs Daniel Heber wegen Notbremse gegen Sarpreet Singh die rote Karte, was dem Gefoulten einen sehr aussichtsreichen Freistoß direkt am Strafraum bescherte, den er jedoch vergab.

Außer engagierter Arbeit gelang zunächst herzlich wenig

Drei Punkte wären in der Gesamtschau des Guten wohl ein bisschen zu viel gewesen. In der ersten Halbzeit – als Baris Atik, bester Mann auf dem Platz, den FCM per Freistoß in Führung brachte (11.) – sah der Jahn gegen spielfreudige und kombinationssichere Magdeburger quasi kein Land und hatte außer engagierter Arbeit gegen den Ball herzlich wenig zu bieten. Und selbst das Anlaufen misslang regelmäßig, so dass das Beste nach 45 Minuten aus Regensburger Sicht der knappe Rückstand von 0:1 war.

Kam das eingangs erwähnte Geschenk der Gäste zum 1:1 noch aus dem Nichts, so entwickelte sich danach ein etwas offeneres Spiel, an dem sich der Jahn nun seinerseits fußballerisch beteiligte. Nach dem 1:2 wiederum hatte Magdeburg zwei „Matchbälle“ durch Condé (86.) und Brünker (87.), die Keeper Jonas Urbig jeweils stark entschärfte. So blieb die Tür zum Punktgewinn für den Jahn noch einen Spalt offen – und Caliskaner ging, assistiert vom eingewechselten Konrad Faber, in der letzten Minute der regulären Spielzeit entschlossen durch.

„Mal schauen, was dieser Punkt am Ende bringt“, orakelte Coach Selimbegovic – seine Mimik ließ erahnen, dass er den Zähler für mutmaßlich wichtig im Ringen um den Liga-Verbleib hält. Eine ähnliche Einschätzung gab Jan Elvedi, der nach der fünften gelben Karte am Freitag in Fürth gesperrt ist; als ob irgendjemand daran gezweifelt hätte, betonte der Schweizer explizit: „Wir nehmen jeden Punkt!“