Nationalspieler in Top-Form

Was Timo Werners Befreiung mit dem FC Bayern zu tun hat


Definiert sich selbst als Stürmer über seine Torquote: Timo Werner.

Definiert sich selbst als Stürmer über seine Torquote: Timo Werner.

Von Sven Geißelhardt

Der Stürmer von RB Leipzig will auch im Nationalteam wieder brillieren. "Die Ruhe ist gut für mich", sagt Werner selbst

Hamburg - Noch zweimal darf Timo Werner seine Spitzenverfassung demonstrieren - dann ist Pause. So sieht es jedenfalls Manuel Neuer. "Für die Nationalmannschaft ist es super, dass Timo in Topform ist", sagte DFB-Kapitän Neuer am Dienstag vor den EM-Qualifikationsspielen gegen die Niederlande und Nordirland.

Doch der Torhüter des FC Bayern hatte da auch schon das Liga-Duell am 14. September im Hinterkopf. "Wir spielen mit Bayern das nächste Spiel in Leipzig - da kann er sich dann ein bisschen rausnehmen", ergänzte Neuer und grinste, Werner tat es ihm gleich.

Timo Werner hat in drei Partien fünf Tore erzielt

Es sind erfolgreiche Wochen für den Stürmer von RB Leipzig. In der Bundesliga hat Werner in drei Partien fünf Tore erzielt, am vergangenen Spieltag in Gladbach gelang ihm beim 3:1-Erfolg sogar ein Dreierpack. "Man fühlt sich immer gut, wenn man trifft", sagte Werner. "Drei Tore habe ich zuletzt in der Jugend geschossen."

Das passt. Denn die kindliche Freude, die Leichtigkeit und die Lust sind zurück beim 23-Jährigen. Und das hat auch mit dem FC Bayern zu tun. Über Wochen wurde in der vergangenen Transferperiode über einen Werner-Wechsel nach München spekuliert, doch einen fixen Beschluss gab es nicht. Auch deshalb, weil Bayern auf einen Transfer von Leroy Sané (23) hoffte.

Könnte Timo Werner noch zum FC Bayern wechseln?

Also ging Werner in die Offensive und verlängerte seinen Vertrag in Leipzig bis 2023. Dank einer Ausstiegsklausel könnte er zu einem späteren Zeitpunkt noch zu Bayern wechseln. "Die Ruhe ist gut für mich, gut fürs Umfeld in Leipzig", sagte Werner, der befreite Bomber, über seine Vertragsverlängerung: "Ich freue mich, dass es so gut klappt." DFB-Direktor Oliver Bierhoff sieht es ähnlich. "Timo tut es gut, in gewohntem Ambiente weiter zu reifen. Er kommt mit großem Selbstvertrauen zu uns, hatte tolle Aktionen zuletzt."

Im Nationalteam allerdings seltener. Noch im Juni durfte Werner nur 25 Minuten gegen Estland ran. Das reichte beim deutschen 8:0-Sieg zu seinem einzigen DFB-Tor 2019. Der Treffer habe dennoch "gut getan", gestand Werner. Getroffen hatte er auch bei seinem letzten DFB-Starteinsatz beim 2:2 gegen die Niederlande im November 2018. Bierhoff erinnerte genau an dieses Tor, als er Werner in seiner Liste möglicher Sané-Ersetzer an erster Stelle nannte.

Gegen die Niederlande wird Werner auch auf Abwehrkoloss Virgil van Dijk (28) treffen. "Er ist einer der besten, wenn nicht sogar der beste Verteidiger der Welt", sagte Werner: "Wenn man neben ihm steht, wird es relativ schnell dunkel. Wenn er in der falschen Richtung steht, bekommt man wenig Sonne ab." Das sei so ähnlich, ergänzte Werner, als schaue man zu Manuel Neuer auf. Beide grinsten. Bald sind sie Gegner beim direkten Duell in der Bundesliga.

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