4:1-Gala gegen Braunschweig

TSV 1860: Sascha Mölders lässt Giesing träumen


Alpha-Löwe Sascha Mölders stellte gegen Braunschweig seine Wichtigkeit für den TSV 1860 unter Beweis - folgt nun sogar eine Vertragsverlängerung?

Alpha-Löwe Sascha Mölders stellte gegen Braunschweig seine Wichtigkeit für den TSV 1860 unter Beweis - folgt nun sogar eine Vertragsverlängerung?

Von Bernhard Lackner

Vom Aufstieg und einer Mölders Verlängerung! Den Löwen fehlen nach dem 4:1 gegen Braunschweig nur vier Punkte auf Rang drei. Bekiroglu: "Jeder macht sich Hoffnung, dass wir noch schnuppern können".

München - Ein Ball. Ein Spielmacher. Ein weiß-blaues Fahnenmeer. Es lief erst die 7. Minute auf Giesings Höhen, da marschierte Efkan Bekiroglu durch die Reihen des Gegners. Passte raus zu Phillipp Steinhart und sprintete los. Die Flanke fand wieder Bekiroglu - und schon lag der Ball im Kasten.

Nach dem frühen Streich durch Sechzigs bärenstarken Bekiroglu im Duell gegen Aufstiegsaspirant Braunschweig hallte urgewaltiger Jubel durchs Grünwalder. "Jetz steingma auf!", rief ein Löwenfan auf der Haupttribüne wohlwissend, dass der Kult-Spruch von Comedian Hannes Ringlstetter über vorschnelle Aufstiegshoffnungen kaum besser passen könnte. Als wenig später ein wuchtiger Schuss von Junglöwe Dennis Dressel in den Maschen zappelte (21.), waren sich alle einig: Da geht was! Selbst der zwischenzeitliche Anschlusstreffer durch Marcel Bär (27.) konnte die Löwen nicht erschüttern: Torjäger Sascha Mölders war es, der mit seinem Doppelpack alles klar machte (67., 79.).

Schaltet sich der TSV 1860 ins Aufstiegsrennen ein?

Das 4:1 (2:1) des TSV am 21. Spieltag der 3. Liga hat gezeigt: Nicht nur Sechzigs Primärziel einer sorgenfreien Spielzeit scheint aufzugehen. Vielleicht, ja vielleicht darf der neue Tabellen-Siebte (32 Punkte) doch noch ein Wörtchen mitreden im Aufstiegskampf - Sechzig bläst zur Aufholjagd!

"Wir haben 2020 so begonnen, wie wir 2019 aufgehört haben", sagte Köllner grinsend über das achte Spiel in Serie ohne Pleite, gleichbedeutend mit seinem ersten Heimsieg: "Die Fans mussten ja lange genug warten, dass es unter mir auch zuhause klappt." In der Tabelle schaut der 50-Jährige weiter stur nach unten: "Wir sind glücklich, dass wir unseren Abstand zu Chemnitz von neun auf elf Punkte ausbauen konnten. Das war die Prämisse für das Spiel, dass wir unser Saisonziel früh erreichen können."

Mittelfeld-Boss Bekiroglu sprach von einem "super Auftakt", den man sich "genauso vorgestellt" habe: "Besser kann es nicht laufen." Und die Tabellenspitze? Erstmal müsse man "die 45 Punkte vollmachen", bevor man schauen könne, "was noch geht." Der ambitionierte Deutsch-Türke gestand aber auch gradeheraus: "Jeder macht sich die Hoffnung, dass wir am Ende noch schnuppern können, aber dafür müssen wir erstmal unsere Hausaufgaben erledigen." Braunschweig hat 1860 jedenfalls abgefertigt, und das mit Bravour.

Alpha-Löwe Sascha Mölders deutet Verlängerung an

Chefcoach Köllner vertraute jener Startelf, die sich bereits abgezeichnet hatte: Kapitän Felix Weber musste zugunsten des lautstarken Mentalitäts-Duos Aaron Berzel und Dennis Erdmann auf die Bank, Angreifer Stefan Lex feierte sein Comeback. Die Sechzger wirkten gierig, waren spielbestimmend.

Allen voran Sascha Mölders, der mit seinen Aussagen im Anschluss an die Partie die Träume der Fans noch zusätzlich anheizte. Geht da beim Alpha-Löwen doch noch was? Eigentlich hatte der 35-Jährige angekündigt, seine Karriere im Sommer zu beenden. Jetzt aber scheint er sich selbst nicht mehr ganz sicher zu sein, ob das wirklich die beste Lösung ist: "Es macht Spaß, die Tabelle lügt nicht. Letztendlich geht es darum: Wie fühle ich mich? Gut! Habe ich noch Bock? Ja! Aber jetzt schauen wir mal", so Mölders.

Mölders besorgte übrigens seine Saisontreffer Nummer zehn und elf - allein zehn davon in den letzten elf Spielen. Hält der Lauf von Mölders und 1860 weiter weiter an, wird bald mehr als nur ein bisschen geschnuppert.