Nächster Leistungsträger gebunden

TSV 1860: Marco Hiller verlängert Vertrag bei den Löwen


Glücklich über die Vertragsverlängerung: Marco Hiller (l.) und Günther Gorenzel.

Glücklich über die Vertragsverlängerung: Marco Hiller (l.) und Günther Gorenzel.

Von Michael Schleicher / Online

Der TSV 1860 treibt seiner Kaderplanungen weiter voran: Am Mittwoch haben die Löwen den Vertrag mit Torhüter und Leistungsträger Marco Hiller verlängert.

München - Er ist erst 23, aber darf sich - und wird das von den Löwen-Fans schon längst - als Urgestein des TSV 1860 bezeichnen. Und sein Urlöwentum wird auf jeden Fall weitergehen: Marco Hiller hat seinen Vertrag "mittelfristig" verlängert. Er, der im Alter von elf Jahren erstmals das Trikot mit dem Löwen auf der Herzseite der Brust überstreifte und danach alle Jugendteams durchlief, leistete einen weiteren Fußballer-Treueschwur.

"Ich freue mich sehr, meinen Vertrag bei den Löwen verlängert zu haben. Seit elfeinhalb Jahren bin ich jetzt in dem Verein, da entsteht eine wahnsinnige Identifikation und Verbundenheit", sagte Hiller, "ich glaube total an den aktuellen Weg und freue mich, meinen Anteil zur sportlichen Entwicklung beitragen zu können."

TSV 1860: Marco Hiller ist ein Erfolgsgarant

Das tut er zweifelsohne. Zwölfmal stand er in dieser Drittliga-Spielzeit zwischen den Löwen-Pfosten, nie gingen die Sechzger als Verlierer vom Platz, auch in den vier Auftritten im Toto-Pokal gab es ausschließlich Erfolge. "Marco hat sich unter Trainer Michael Köllner im Rennen um die Nummer 1 durchgesetzt, daher war es unser Ziel, ihn mittelfristig an den Verein zu binden", sagte Sportgeschäftsführer Günther Gorenzel, der damit den dritten Löwen-Leistungsträger zum Verbleib im nie langweiligen, aber oft turbulenten Löwen-Kosmos bewegen konnte.

Vor Hiller hatten bereits Marius Willsch und Stefan Lex ihre Signatur unter die Vertragsverlängerung gekritzelt. "Zudem freut es uns besonders, dass ein Spieler aus dem Nachwuchsleistungszentrum der Löwen die wichtige Position des Stammtorhüters in nächster Zeit bekleiden wird", sagte Gorenzel weiter.

Stammtorhüter, das war Hiller zu Saisonbeginn nicht. Köllner-Vorgänger Daniel Bierofka - ein anderes und noch viel größeres Löwen-Urgestein - hatte auf Hendrik Bonmann gesetzt, da der über eine bessere fußballerische Begabung verfügte. Doch Hiller arbeitete gewaltig an seinem Flatterfuß. "Das war eine reine Kopfsache, es ist ja nicht so, dass ich erst mit zwölf Jahren das Fußballspielen angefangen habe", sagte Hiller kürzlich der AZ. Und dann schlug sich auch das Glück auf seine - und das Unglück auf eine andere - Seite. Bierofka warf entnervt von den Querelen im Verein hin, Bonmann musste verletzt pausieren. Alles wurde auf Null gestellt. Neu-Trainer Köllner bildete sich ein ganz neues - und eigenes - Bild vom Duell um die Nummer 1.

TSV 1860: Köllner machte Hiller wieder zum Stammtorhüter

Es baute sich sehr schnell ein Vertrauensverhältnis auf. So unternahmen Köllner und Hiller im Trainingslager in La Manga lange Spaziergänge. Und Hiller, der schon beim Aufstieg aus der Regionalliga der Hüter des Tores beim TSV 1860 war, verdiente sich dann auch mit starken Leistungen das Prädikat Stammtorhüter.

"Harte Arbeit wird am Ende immer belohnt. Egal, in welcher Weise. Im Fußball ist es wie im Leben: Es wird immer Rückschläge geben, aber man darf nicht aufgeben und man muss immer sehen, wie man wieder rauskommt", sagte Hiller im Trainingslager: "Jeder wünscht sich, in seinem Verein die klare Nummer eins zu sein."

Das ist er nun - und nach der Vertragsverlängerung auch zumindest mittelfristig - bei den Sechzgern.

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