Nur noch Risikospiele im Grünwalder?

TSV 1860: "Löwen-Fans gegen Rechts" gegen Änderung der Stadionverordnung


Gibt es bald ein vermehrtes Polizei-Aufkommen rund um das Grünwalder Stadion?

Gibt es bald ein vermehrtes Polizei-Aufkommen rund um das Grünwalder Stadion?

Von Christina Stelzl

Eine mögliche Änderung der Stadionverordnung des Grünwalder Stadions sorgt bei der Fan-Initiative "Löwen-Fans gegen Rechts" für Unverständnis.

München - Werden zukünftig alle Partien im Grünwalder Stadion als Risikospiele eingestuft?

Laut Ankündigung unter dem Aktenzeichen Nr. 20-26/V 00199 wollte sich am Dienstag der Münchner Stadtrat mit einer möglichen Änderung der Stadionverordnung für das Grünwalder Stadion beschäftigen. Demnach sollten unter anderem künftig alle Spiele in Sechzigs Heimspielstätte zu Risikopartien erklärt werden.

"Löwen-Fans gegen Rechts": Viel Lob für 1860-Anhänger

Dies stößt bei der Fan-Initiative "Löwen-Fans gegen Rechts" auf großen Unmut: "Seit fast drei Jahren trägt die erste Mannschaft unserer Löwen ihre Heimspiele wieder in Giesing aus. Dabei kam es bei der überwiegenden Anzahl der Partien weder auf Seiten der Heim- noch der Gästefans zu ernstzunehmenden Problemen", heißt es in einer Stellungnahme.

Demnach sei das Verhalten der Anhänger "mehrmals gelobt" worden, sei es von Anwohnern, der Politik oder auch der Polizei.

Fan-Initiative reagiert mit Unverständnis

Ausschlaggebend für die Sitzungsvorlage sind die Vorfälle am 10. November 2018 beim Heimspiel gegen den Halleschen FC. Bereits vor Anpfiff der Partie kam es zu Auseinandersetzungen der Gästefans mit der Polizei.

"Für uns ist es unverständlich, dass nun ein Einzelfall zur vermeintlichen Regel gemacht werden soll und so suggeriert wird, in Giesing könne man sich an Spieltagen nicht mehr aus dem Haus trauen", so die "Löwen-Fans gegen Rechts".

Vorlage im Ausschuss wird vertagt

Für die Fan-Gruppierung der Sechzger würden "willkürliche Polizeieinsätze" "das größte Risiko für die Sicherheit von Fußballfans" darstellen. Als Beispiel führen sie die Verwendung von Schlagstöcken und Pfefferspray "ohne erkennbare Gründe" gegen die Anhänger des 1. FC Kaiserslautern im September 2019 in der Stellungnahme auf.

Nach AZ-Informationen hat sich die Regierung nun entschieden die Vorlage am Dienstag erstmal zu vertagen. Zuvor wolle man unter anderem auch die Seite der Fans anhören, heißt es aus Koalitionskreisen.

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