Falls die Saison fortgesetzt wird

TSV 1860: Gorenzel erklärt das Corona-Konzept der Löwen


Günther Gorenzel ist seit Februar 2019 Geschäftsführer Sport beim TSV 1860 - zuvor war er ein Jahr lang Sportlicher Leiter.

Günther Gorenzel ist seit Februar 2019 Geschäftsführer Sport beim TSV 1860 - zuvor war er ein Jahr lang Sportlicher Leiter.

Von Guido Verstegen / Online

Wie will sich der TSV 1860 gegen das Coronavirus wappnen, wenn die Dritte Liga die Spielzeit noch beendet? Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel hat die Maßnahmen erläutert.

München - Sollte die Dritte Liga ihre Saison tatsächlich zu Ende spielen, beschäftigt vor allem eine Frage die Verantworltichen in den Vereinen? Wie können sich Spieler, Trainer und Betreuer im laufenden Spielbetrieb vor Corona-Infektionen schützen?

Für den TSV 1860 hat Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel am Dienstag in einer Video-PK erklärt, wie sich die Löwen gegen das Virus wappnen und dabei das Konzept des Vereins erläutert.

1860 und Corona: Das passiert bei einem positiven Test

"Wir haben uns von Anfang an strenge Auflagen auferlegt. Der Verhaltenskatalog für die Spieler und das Trainerteam beginnt am Parkplatz und reguliert alles. Zudem begeben wir uns in eine Art Selbstquarantäne. Man kann die Spieler nicht anhalten, keinen Kontakt mehr mit ihren Frauen und Kindern zu halten. Aber sie verkehren nur mit ihrem engsten Umfeld", sagt Gorenzel.

"Engmaschige Kontrollen" vor und nach den Spielen sollen die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Infektion komme, deutlich senken. Der Worst Case sehe rechtlich so aus, dass die örtlichen Gesundheitsbehörden regelten, wie mit der Quarantäne umzugehen sei. Gorenzel: "Ich will dem nicht vorgreifen, aber ich denke es ist logisch, dass weitere Personen ihrem Beruf nachgehen dürfen, wenn sie nicht infiziert sind. Was Hotels und Auswärtsfahrten anbelangt, gibt es einen wenig überraschenden Maßnahmenkatalog. Separate Essensmöglichkeiten sowie keinen bis fast keinen Kontakt mit dem Personal."

Corona: Gorenzel über die Gefahr einer weiteren Ansteckung

Gorenzel ist sicher, dass der Profifußball alles dafür getan habe, "das Spiel gegen Covid 19 aufzunehmen", schließlich sähe das Konzept vor, dass wenige wenige Stunden vor dem Spiel die Testergebnisse vom Vortag da sind. "Ein Mensch braucht zwei bis vier Tage, bis er das Virus so ausscheidet, dass er andere Menschen anstecken kann. Das ist nicht meine Meinung, sondern das sind die Aussagen von Experten", betont Gorenzel. Engmaschige Testungen sollen die Gefahr, dass ein Virentträger jemanden infiziert, deutlich minimieren.

1860 und Corona: Werden im Fußball Testungen verschwendet?

"Es ist ein Märchen, dass wir auch nur einen Test anderen Berufsgruppen wegnehmen", sagt Gorenzel, "es ist ganz klar belegbar, dass die Laborkapazitäten weiter über unsere Grenzen hinaus ausreichen. Deutschland wertet teilweise sogar Tests aus dem Ausland aus."

Was die Frage der Finanzierung angehe, sei der Profifußball nichts anderes als ein Wirtschaftsunternehmen. Es stehe fest, dass man das Image des Profifußballs "nach vielen Fehlentwicklungen" in die richtige Richtung korrigieren müsse. Gorenzel: "Das ist vielleicht das einzig Positive an Corona - wenn man sieht, wie Fußballprofis momentan leben, dann glaube ich, dass das sehr stark als Vorbildwirkung herangezogen werden kann. Die Konzeption sei auch für andere Berufszweige interessant: "Auch aus dem Ausland gibt es dafür schon Anfragen."

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