Ex-Kapitän des FC Bayern

Stefan Effenberg kritisiert Mats Hummels: "Da hat er nichts zu suchen"


Stefan Effenberg (r.) hat Mats Hummels für sein Verhalten beim Gegentreffer zum 1:3 kritisiert.

Stefan Effenberg (r.) hat Mats Hummels für sein Verhalten beim Gegentreffer zum 1:3 kritisiert.

Von Bernhard Lackner

Der FC Bayern offenbart bei der Niederlage in Leverkusen erneut teils große Schwächen in der Defensive. Ex-Kapitän Stefan Effenberg hat beim Rekordmeister eine große Schwäche ausgemacht. Vor allem zwei Spieler haben ihm gegen die Werkself nicht gefallen.

München - Stefan Effenberg hat Mats Hummels nach dessen Auftritt bei der 1:3-Niederlage des FC Bayern bei Bayer Leverkusen kritisiert. "Er geht zuerst raus, aber er muss das Spiel verzögern. Er darf nicht in die Vorwärtsbewegung gehen. Da hat er nicht zu suchen", analysierte der ehemalige Bayern-Kapitän beim "Check23 Doppelpass" das Abwehrverhalten des Weltmeisters von 2014 beim Gegentor zum 1:3 auf Sport1 und konstatierte: "Es sind relativ einfache Tore, die die Bayern bekommen."

Michael Ballack, der ebenfalls in der Sendung zu Gast war, pflichtete Effenberg bei. "Hummels ist ein erfahrener Mann, der muss wissen, wann er wegbleiben muss. Er löst ganz klar die Abwehrreihe auf, indem er den Schritt nach vorne macht", meinte Ballack.

Effenberg über Gegentor: Ulreich "steht viel zu zentral"

Doch Hummels war nicht der einzige Bayern-Star, der Kritik abbekam. Auch Sven Ulreich, der beim Ausgleichstreffer durch Leon Bailey eine unglückliche Figur machte, wurde kritisiert. "Der Ball ist eigentlich ein Geschenk für den Torwart", meinte Ballack, der den Grund für Ulreichs Fehler in der mangelnden Spielpraxis sah: "Er hat Manuel Neuer letzte Saison hervorragend vertreten, aber dieses Jahr noch gar keine Praxis. Er macht einen Stellungsfehler und kommt dann nicht mehr hin." Stefan Effenberg bewertete die Situation ähnlich. "Das ist ein Torwartfehler. Er steht viel zu zentral. Er spekuliert auf die falsche Ecke und kommt nicht mehr hinterher", urteilt der Champions-League-Sieger von 2001.

In seinen Augen tun sich die Bayern in dieser Saison generell schwer gegen Teams, die auf ein frühes Pressing setzen. "Die Bayern haben Probleme gegen Mannschaften, die schnell Tempogegenstöße spielen können und hoch anlaufen", stellt Effenberg fest. Gegen Leverkusen hätten vor allem die beiden defensiven Mittelfeldspieler Joshua Kimmich und Leon Goretzka zu wenig Kompaktheit ins Spiel gebracht. "Die zwei Sechser haben es gestern nicht gut gemacht. Mich hat es gewundert, wieso Javi Martinez nicht die Chance von Anfang bekommen hat", meinte Effenberg.

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