"Zu viele Leute laut geredet"

Sané-Transfer: Marcel Reif kritisiert Verhalten der Bayern-Bosse


Marcel Reif (l) über die Transferbemühungen des FC Bayern um Leroy Sané (r).

Marcel Reif (l) über die Transferbemühungen des FC Bayern um Leroy Sané (r).

Von Markus Giese

Der FC Bayern steht im Werben um Leroy Sané unglücklich da - auch weil die Bosse des Rekordmeisters Fehler gemacht haben, meint Fußball-Experte Marcel Reif.

München/Augsburg - TV-Experte Marcel Reif hat den deutschen Fußball-Meister Bayern München für dessen Verhalten im Transfer-Wirrwarr um Leroy Sané kritisiert. "Die Bayern haben den Blick auf sich gelenkt und die Causa Sané quasi auf dem Marktplatz ausgetragen", sagte der frühere Fernseh-Kommentator des ZDF, von RTL und Sky im Interview der "Augsburger Allgemeine" (Mittwoch-Ausgabe). "Im Fall Sané haben viel zu viele Leute laut geredet."

Der 23-jährige Sané gilt als Wunschspieler des FC Bayern. Weil sich der Nationalspieler von Manchester City zuletzt schwer am Kreuzband verletzt hatte und er mehrere Monate ausfällt, musste sich der Rekordchampion nach Alternativen umsehen. Am Dienstag verpflichteten die Münchner den kroatischen Offensivspieler Ivan Perisic vorerst auf Leihbasis von Inter Mailand.

Müssen sich Kritik gefallen lassen: Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Uli Hoeneß (m).

Müssen sich Kritik gefallen lassen: Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Uli Hoeneß (m).

Marcel Reif lehnt Heuchelei ab

Die Bereitschaft des FC Bayern, in eine Verpflichtung von Sané geschätzt über 150 Millionen Euro zu investieren, zeigt laut Reif ein Umdenken beim Meister. Clubpräsident Uli Hoeneß habe noch vor einiger Zeit gesagt, einen solchen Irrsinn nicht mitzumachen. "Aber sie machen diesen Schritt jetzt. Weil sie wissen: Wenn wir das nicht machen, haben wir keine Chance", sagte Reif.

Er könne nachvollziehen, diese Summen kritisch zu sehen, lehnt aber nach eigener Aussage auch jegliche Heuchelei ab. "Man kann nicht sagen: Wir wollen die Champions League gewinnen, geben aber kein Geld aus. Das ist heutzutage nicht mehr machbar", meinte der 69-Jährige.

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