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Saisonstart der 3. Liga: Große Namen, viel Tradition, mehr Geld

Die 3. Liga startet am Freitag in ihre 16. Saison. Namhafte Absteiger aus der 2. Liga und traditionsreiche Aufsteiger aus der Regionalliga versprechen große Spannung.


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Am Freitag rollt der Ball auch in der 3. Liga

Von sid

Fabian Klos hat von der schier unaufhörlichen Abwärtsspirale von Arminia Bielefeld endgültig die Nase voll. "Ich habe in letzter Zeit genug Spiele verloren. Darauf habe ich keinen Bock mehr", sagt die Ikone der Ostwestfalen energisch. Nur 448 Tage nach dem letzten Auftritt in der Bundesliga muss der Kapitän mit seinem Herzensverein in der 3. Liga ran. Nach zwei Abstiegen in Folge geht es zum Auftakt direkt zum ersten Kracher bei Dynamo Dresden.

Bereits zweimal schoss Klos seine Arminia als Torschützenkönig in die 2. Bundesliga - Deja-vu erwünscht. Doch die Erwartungen sind nach XXL-Umbruch anders als in den Aufstiegsjahren 2013 und 2015 gedämpft. "Die Liga hat sich unglaublich gut entwickelt. Das Interesse ist größer, es sind Traditionsvereine hinzugekommen", sagt Klos: "Die Hälfte der Liga will aufsteigen, man kann sich auf Spannung und hochqualitative Spiele freuen."

Topfavoriten sind in der Tat schwer auszumachen. Die Absteiger Sandhausen mit Topneuzugang Rouwen Hennings, Regensburg und eben Bielefeld dürften ebenso ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden wie Dresden, der 1. FC Saarbrücken, 1860 München oder Waldhof Mannheim. "Die Qualität ist sehr hoch", frohlockte Aues Trainer Pawel Dotschew. Das liegt allerdings auch an den prominenten Aufsteigern, die bis auf den VfB Lübeck allesamt Bundesliga-Vergangenheit haben.

Unterhaching geht seinen eigenen Weg

"Ich traue allen zu, oben mitzuspielen, die Spitzenmannschaften zu ärgern und nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben", erklärte Dotchev mit Blick auf Preußen Münster, den SSV Ulm und die SpVgg Unterhaching. Haching hatte trotz der Meisterschaft in der Regionalliga Bayern lange mit dem Zulassungsantrag für die 3. Liga gezögert. Kuriosum: Mit Markus Schwabl und Josef Welzmüller arbeiten zwei Spieler zugleich als Sportdirektor und Technischer Direktor.

Die Spielklasse bleibe "aus sich heraus spannend. Es ist eine enorme Konstanz nötig um aufzusteigen", sagte Tom Eilers als Vorsitzender des Ausschusses 3. Liga. Erstmals wird es in der kommenden Saison einen Vierten Offiziellen geben, auf einen Videoassistenten wird weiter verzichtet. Die Montags-Duelle fallen mit dem neuen TV-Vertrag weg, dafür gibt es drei Partien am Sonntag. MagentaSport überträgt sämtliche Spiele, dazu gibt es 68 Begegnungen live in den dritten Programmen der ARD.

Insgesamt wird eine Rekordsumme von 34,34 Millionen Euro an die 20 Drittligisten ausgeschüttet, der Rekord von im Schnitt 8199 Zuschauern aus der vergangenen Saison soll sogleich wieder geknackt werden. Mit Klos und Co. gibt es ja schließlich wieder einige neue Attraktionen. Los geht es am Freitag (19.00 Uhr) mit dem Eröffnungsspiel des Halleschen FC gegen Rot-Weiss Essen.