Rückrunde startet

Mit Lewandowski: Bayerns Offensivplan gegen Hertha


Robert Lewandowski kehrt nach seiner Leisten-Op zum FC Bayern zurück

Robert Lewandowski kehrt nach seiner Leisten-Op zum FC Bayern zurück

Von Julian Huter

Robert Lewandowski steigt beim FC Bayern wieder ins Teamtraining ein und entspannt die Sorgen in der Offensive. Sportdirektor Hasan Salihamidzic erklärt, warum er Timo Werner von RB Leipzig nicht wollte.

München - Ein kleiner Schritt für Robert Lewandowski, ein ziemlich bedeutender für den FC Bayern. Als der Torjäger am Mittwochmittag gemeinsam mit seinen Mannschaftskollegen den Trainingsplatz betrat, sorgte er damit für kollektives Aufatmen an der Säbener Straße, das sich bis hinter die Fenster der Vorstandsetage erstreckte.

Der erste Punktsieg auf dem Weg zur angepeilten Aufhol- und Titeljagd in der Rückrunde ist den Münchnern damit bereits gelungen. Wie erhofft, konnte Lewandowski gestern wieder ins Mannschaftstraining einsteigen und ohne Einschränkungen mitwirken. Nachdem der 31-Jährige sich unmittelbar nach dem letzten Hinrundenspiel gegen Wolfsburg am 21. Dezember einer Leistenoperation unterzogen hatte, war das keine Selbstverständlichkeit.

Lewandowski verpasste Trainingslager in Katar

Ins Winter-Trainingslager nach Katar konnte der Pole nicht mitreisen und arbeitete stattdessen in München individuell an seinem Comeback. Und so, wie es aussieht, hat er den Wettlauf gegen die Zeit gewonnen. "Bei Robert sieht es sehr gut aus. Da haben wir das Richtige gemacht, ihn zu Hause gelassen zu haben", sagte Hansi Flick: "Er ist top-professionell."

Der Bayern-Coach kann für das erste Rückrundenspiel am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) bei Hertha BSC wohl mit seinem Torjäger planen. "Lewy ist natürlich ein Weltklassestürmer. Von daher sind die Automatismen bekannt", sagte Flick über einen möglichen Einsatz, schränkte aber ein: "Es ist einfach wichtig, dass er keine Schmerzen hat und zu 100 Prozent leistungsfähig ist."

Wozu Lewandowski im Stande ist, wenn das der Fall ist, zeigte er in der Hinrunde eindrucksvoll. 30 Pflichtspieltreffer (19 in der Bundesliga, zehn in der Champions League, ein Tor im DFB-Pokal) sprechen für sich. Lewandowski präsentierte sich in der Form seines Lebens und nimmt sogar Gerd Müllers ewigen Ligarekord (40 Tore) ins Visier.

Bundesliga: Lewandowski und Werner kämpfen um Torjägerkanone

Mit nur einem Bundesligator weniger (18) macht ihm ein gewisser Timo Werner, 23, die Torjägerkanone trotzdem streitig. Den Nationalstürmer von RB Leipzig hätten die Bayern im Sommer für 25 Millionen Euro haben können, entschieden sich aber gegen das Transfer-Schnäppchen.Warum, das versuchte Hasan Salihamidzic nun in der "Sport Bild" zu erklären. "Timo Werner braucht mit seiner Schnelligkeit mehr Räume", sagte Bayerns Sportdirektor. In Leipzigs System sei "es vorne nicht so eng wie bei uns".

Timo Werner von RB Leipzig

Timo Werner von RB Leipzig

Nachdem Bayern kein Interesse mehr an seiner Verpflichtung zeigte, entschied sich Werner, seinen ursprünglich in diesem Sommer auslaufenden Vertrag bis 2023 zu verlängern. Und schoss RB zur Herbstmeisterschaft. Und jetzt zum Titel? Werner habe "eine hervorragende Hinrunde gespielt", so Brazzo, "allerdings haben wir Robert Lewandowski. Ein Stürmer, der zu unserer Spielweise ideal passt". Der habe "die Technik, sich in engen Räumen zu bewegen und mit dem Ball außergewöhnliche Lösungen zu finden".

Flick, der wohl schon einen Sommer-Transfer begrüßt hätte, würde sich mit Sicherheit über eine Alternative wie Werner im Kader freuen. Seine Offensive ist aufgrund der Verletzungen von Kingsley Coman und Serge Gnabry aktuell nämlich nur bedingt angriffsbereit. Nur noch Philippe Coutinho und Ivan Perisic stehen für die Flügel bereit, Thomas Müller für die Zehn hinter Lewandowski.

Fan-Voting: Lewandowski im UEFA-Team des Jahres

Sollte der Toptorjäger doch nicht rechtzeitig fit werden, müsste Flick im Sturmzentrum auf Notlösung Perisic oder den 18 Jahre alten Joshua Zirkzee setzen. Denn ob Gnabry, der nach Problemen an der Achillessehne aktuell nur individuell trainieren kann, es möglicherweise doch noch in den Kader für Sonntag schaffen wird, ist mehr als fraglich.

All das lässt erahnen, wie elementar Lewandowskis Mitwirken für Flick und die Bayern sein wird. "Er ist zehnmal besser als ich. Seine Tore, seine Bewegungen", sagte WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose der "Sport Bild" über Lewandowski, der gestern erstmals neben Cristiano Ronaldo und Lionel Messi von den Fans ins Uefa-Team des Jahres gewählt wurde. Ab Sonntag will er wieder auf dem Platz zeigen, warum.

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