Die DJK Vilzing greift über die rechte Seite an. Tobias Hoch will flanken, doch Jonas Blümel steht da und blockt. Anschließend setzt der Linksverteidiger der SpVgg Hankofen nach und erobert per Grätsche den Ball weit in der eigenen Hälfte. Statt sich auf dieser guten Aktion auszuruhen, geht es für Blümel aber erst richtig los. Er läuft einmal die komplette linke Außenbahn entlang. Über Florian Sommersberger und Brian Wagner kommt der Ball zu Blümel zurück, der von der Torauslinie flach in den Strafraum gibt und David Vogl findet – 1:0 nach 100 Sekunden. Der Grundstein für den Derbysieg der SpVgg Hankofen in der Regionalliga Bayern gegen die DJK Vilzing ist gelegt. Es gab am Dienstagabend in Hankofen die offensichtlichen Derbyhelden und es gab die heimlichen. Jonas Blümel war definitiv Zweiteres. 

Der 21-Jährige ist ein Gesicht des Hankofener Umschwungs. Bei den beiden zurückliegenden 2:1-Erfolgen in Heimstetten und nun gegen Vilzing bereitete er jeweils das 1:0 vor, stets mit einer Hereingabe von der linken Seite. Und das auf ungewohnter Position, denn eigentlich ist Blümel als Rechtsverteidiger zu Hause, ersetzte zuletzt aber den rot-gesperrten Timo Sokol hinten links.

Derby-Sieg? "Ein richtig geiles Gefühl"

“Es ist ein richtig geiles Gefühl, das Derby zu gewinnen”, sagte Blümel sichtlich erschöpft nach den 90 Minuten voller Kampf und Leidenschaft. Von Trainer Heribert Ketterl gab’s ein dickes Lob für den Auftritt: “Jonas hat in der ersten Halbzeit ganz stark gespielt und war auch in der zweiten Halbzeit vor allem defensiv stark. Ich gönne ihm diese Leistung sehr, weil er ein sehr angenehmer Spieler ist.”

Dabei war das Verteidigen gegen Vilzing alles andere als einfach. In manchen Szenen sah sich Blümel mit Tobias Hoch und Sebastian Niedermayer gleich zwei Gegenspielern auf seiner Seite ausgesetzt. Doch er löste die Aufgaben meist mit Bravour. “Vilzing ist individuell richtig stark, da muss man zu jeder Sekunde voll auf der Höhe sein”, sagte er. Die Qualität könne man über 90 Minuten nicht komplett verteidigen. “Aber größtenteils haben wir es geschafft.” 

Am Ende stand der Derbysieg. Was den Ausschlag gab? “Ich hatte das Gefühl, wir wollten es mehr, waren präsenter in den Zweikämpfen und hatten den absoluten Willen, das Ding zu gewinnen ”, so Blümel. Und damit die Chance auf die Relegation aufrechtzuerhalten: “Der Glaube war bei uns nie weg, jetzt ist der Funken Hoffnung nochmal größer”, sagte ein sichtlich zufriedener Jonas Blümel. Er hat mit seinen Leistungen einen großen Anteil daran.