Supercup am Samstag

Im Angriffsmodus: So will Dortmund den FC Bayern stürzen


Zweikampf um den Titel? Dortmund mit Marco Reus (r.) gegen den FC Bayern um Robert Lewandowski.

Zweikampf um den Titel? Dortmund mit Marco Reus (r.) gegen den FC Bayern um Robert Lewandowski.

Von Bernhard Lackner

Der BVB startet seine Attacke auf den FC Bayern. "Wir wollen nun den nächsten Schritt gehen", sagt Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

München/Dortmund - Wie groß die Vorfreude der Fans auf die Fortsetzung des Kampfes zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund um die Vorherrschaft in Deutschland ist, lässt sich auch an dem immensen Interesse an dem Kräftemessen der beiden Rivalen am Samstag (20.30 Uhr, ZDF, DAZN und im AZ-Liveticker) beim Supercup ablesen.

"In der Vergangenheit war das Stadion in ein, zwei Wochen ausverkauft. Diesmal waren es ein paar Stunden", sagte Borussias Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke der Deutschen Presse-Agentur.

Der Meisterkampf, den die Bayern mit dem siebten Titel in Folge, aber erst am letzten Spieltag für sich entschieden hatten, zeigt laut Watzke Wirkung: "Durch den engen Zieleinlauf der beiden Teams in der vergangenen Saison hat das Spiel für viele deutsche Fußball-Fans wieder eine andere Wertigkeit. Die Leute fiebern darauf hin."

Klares Saisonziel: BVB will die Meisterschaft

Bei der Saison-Ouvertüre geht es darum, direkt Stärke zu demonstrieren. "Der Supercup hat für uns alle einen hohen Stellenwert. Es ist ein Titel zu gewinnen. Es ist wichtig, gut in die Saison zu starten und unseren Fans zu zeigen, dass wir etwas vorhaben", sagte BVB-Kapitän Marco Reus.

Was das ist, daran lassen die Dortmunder keinen Zweifel. Der BVB will den Bayern - im Gegensatz zur vergangenen Saison - dieses Mal offen und von Beginn an den Kampf ansagen. Das erklärte Ziel ist die Meisterschaft. "Wir waren von zuletzt 34 Spieltagen an 21 Tabellenführer und am Ende nur zwei Punkte hinter dem FC Bayern", begründet Watzke die offensive Herangehensweise: "In Verbindung mit den sinnvollen Transfers, die wir gemacht haben, haben wir den Anspruch für uns abgeleitet, nun den nächsten Schritt gehen zu wollen. Wir versuchen es jedenfalls, und das muss legitim sein." Der ausdrückliche Wunsch, das genauso nach außen zu kommunizieren, sei "aus der Mannschaft heraus entstanden". Dortmund schaltet in den Angriffsmodus.

Auf dem Transfermarkt war das bereits zu beobachten. Die Mannschaft wurde für knapp 130 Millionen Euro verstärkt. Unter anderem mit Nico Schulz sowie Thorgan Hazard und Julian Brandt, die aufgrund kleinerer Blessuren am Samstag wohl nicht zum Einsatz kommen werden. Ihr Königstransfer ist den Dortmundern aber zweifellos mit der Rückholaktion von Mats Hummels aus München gelungen. "Es ist ein Baustein, der uns in der letzten Saison gefehlt hat", sagte Sebastian Kehl, der nun Leiter der Lizenzspielerabteilung des BVB ist, über "den gestandenen Spieler, der sehr viel erlebt und viele Titel errungen hat".

Mats Hummels steht beim Supercup im Fokus

Für Hummels wird der Supercup nun doppelt brisant. Schließlich wird er gleich wieder auf seine ehemaligen Bayern-Kollegen treffen und zum ersten Mal nach seiner Rückkehr wieder im Signal Iduna Park auflaufen. "Ich gehe fest davon aus, dass Mats nicht mit Pfiffen begleitet wird", sagte Kehl: "Man spürt, dass sich 90 Prozent aller Fans über den Wechsel freuen. Den einen oder anderen wird Mats mit seiner Leistung überzeugen."

Der 30-Jährige muss sich die echte Liebe der BVB-Anhänger möglicherweise ähnlich wie Mario Götze, der vor drei Jahren vom FC Bayern zurück nach Dortmund wechselte, erst wieder verdienen. Hummels gehörte 2013 bei Götzes Abschied nach München übrigens zu dessen schärfsten Kritikern, bevor er 2016 dann den gleichen Weg wählte. Beim BVB sind beide nun wieder vereint - zumindest vorerst. Bei seinem Angriff auf den Rekordmeister setzt der BVB also auch auf Bayern-Power.

Trotz Transferstau: Watzke sieht Bayern als "Top-Mannschaft"

Das Supercup-Finale soll dabei schon der erste Schritt sein. "Bei allem, was ich aus München höre, wird es auch dort ernstgenommen", sagte Watzke. Aber ist Bayern nach den Abgängen von Franck Ribéry, Arjen Robben, James und Co. nun wirklich angreifbarer, gar schwächer? "Überhaupt nicht", findet Watzke: "Wenn ich mir die Aufstellung aufschreibe, mit der die Bayern spielen könnten, ist das eine Top-Mannschaft. Die ersten 15, 16 Spieler sind absolutes Top-Niveau. Nicht nur in Deutschland, sondern auch international."

Watzke ist trotzdem davon überzeugt, dass der schwarz-gelbe Angriffsplan aufgeht: "Der BVB hat schon so viele Titel gewonnen, den letzten 2017, wir werden auch in Zukunft wieder welche gewinnen."

Den ersten vielleicht ja schon am Samstag.

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