Trotz Werben von Franz Beckenbauer

Hat der FC Bayern auf Jahre hinaus keine Chance bei Jürgen Klopp?


Stets Energisch: Jürgen Klopp, Coach des FC Liverpool, hier beim Sieg im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League beim FC Bayern.

Stets Energisch: Jürgen Klopp, Coach des FC Liverpool, hier beim Sieg im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League beim FC Bayern.

Von Patrick Mayer / Online

Der Berater von Jürgen Klopp bringt den Liverpool-Coach für den Bundestrainer-Job ins Spiel. Franz Beckenbauer würde ihn lieber beim FC Bayern sehen. Muss sich der "Kaiser" lange gedulden? Oder wird gar nichts aus diesem Wunsch?

München - Franz Beckenbauer, damals gerade erst zurück auf der großen Bühne, sorgte an jenem 13. März in der Allianz Arena für Aufsehen in Fußball-Deutschland.

Beckenbauer wünscht sich Klopp für Bayern

Champions League, Achtelfinal-Rückspiel, der FC Bayern empfing den von Jürgen Klopp trainierten FC Liverpool, zwei Monate später Gewinner der Königsklasse. Und Beckenbauer brachte völlig unvermittelt den Erfolgscoach als künftigen Trainer seiner Münchner ins Spiel.

"Der Jürgen ist natürlich eine Ausnahme. Er war derjenige, der den Deutschen mit Borussia Dortmund erklärt hat, was ein schnelles Spiel ist. Ein sehr attraktives Spiel", sagte Ehrenpräsident Beckenbauer seinerzeit bei Sky: "Jürgen Klopp und der FC Bayern, das wäre der Höhepunkt." Klopp selbst sorgte unmittelbar danach erstmal für einen Tiefpunkt der Bayern, als der 52-Jährige die Münchner mit LFC nach einem 3:1 im Rückspiel (das Hinspiel endete 0:0) aus dem Wettbewerb warf.

Doch geboren war der Gedanke, der einstige Meistermacher des BVB könnte wirklich irgendwann an der Säbener Straße anheuern. Markant: Auch Präsident Uli Hoeneß machte nie einen Hehl aus seiner Begeisterung für den Schwaben. Doch: Klopp und der FC Bayern - daraus wird wohl erstmal und vor allem auch lange nichts!

Gebannte Blicke: Die Bayern-Stars schauen in Richtung Jürgen Klopp.

Gebannte Blicke: Die Bayern-Stars schauen in Richtung Jürgen Klopp.

FC Bayern? Klopp will lieber Bundestrainer werden

Denn: Klopp will offenbar mittelfristig lieber Bundestrainer werden! "Jürgen selbst hat mal gesagt, dass für den Fall, dass Jogi Löw irgendwann nicht mehr Bundestrainer sein möchte und die Konstellation so wäre, dass er das machen könnte, dies eine Option für ihn sei", sagte sein Berater Marc Kosicke der "Welt". Ohnehin hat Klopp in der Premier League noch einen Vertrag bis 2022, "in Liverpool würde man den sogar gern verlängern", erklärte Kosicke.

Der Umworbene selbst deutete auf der USA-Reise der "Reds" an, seinen Vertrag in Liverpool zumindest unbedingt erfüllen zu wollen. "Ich habe ein paar Überschriften gelesen, dass ich garantiert in drei Jahren aufhöre, einen neuen Vertrag unterschreibe und all das. Ich habe drei Jahre, alles ist gut. Ich liebe das Team, sie sind brillant", erklärte der begehrte Trainer in South Bend (Indiana).

Und Beckenbauer? Klopp hatte sich schon nach dem Champions-League-Sieg zum Werben des "Kaisers" geäußert. "Ich mag den Franz - und er mag mich. Aber ich habe einen langfristigen Vertrag in Liverpool", sagte er damals der "Bild". Es freue ihn natürlich, "wenn der Franz so etwas sagt", meinte er seinerzeit weiter: "Das ist mir viel lieber, als würde er sagen und denken, der Klopp kann nichts. Allerdings haben sowohl Bayern als auch Borussia Dortmund sehr gute Trainer. Und was in fünf Jahren oder später sein könnte, weiß ich nicht. Vielleicht gibt es dann ganz andere Trainer, die infrage kommen."

Ehrenpräsident des FC Bayern: Franz Beckenbauer.

Ehrenpräsident des FC Bayern: Franz Beckenbauer.

Bleibt es beim Traum des FC Bayern?

Die Rechnung ist einfach - und hypothetisch zugleich. Drei Jahre Liverpool plus ein Engagement als Bundestrainer - die Bayern müssten sich wohl lange gedulden, ehe sie auch nur eine Chance auf den Kult-Trainer hätten. Ein weiteres Indiz: Der Vertrag des aktuellen Bundestrainers Joachim Löw endet just im Sommer 2022. Wer da keinen Hintergedanken hat...

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