"In erster Linie Spaß bieten"

Fußballspielen mit Leidenschaft und Ehrgeiz


Winkler macht mit den Kindern viele spielerische Übungen.

Winkler macht mit den Kindern viele spielerische Übungen.

Von Felix Hüsch

"In erster Linie wollen wir den Kindern Spaß bieten", betont Bernhard Winkler, Ex-Bundesligaprofi und Trainer der Löwenfußballschule, die derzeit bei der SpVgg Plattling gastiert. Als Auswahl-Veranstaltung für den TSV 1860 München seien die zweieinhalb Tage nicht zu verstehen. Vielleicht trägt einer der 44 Nachwuchskicker in ein paar Jahren dennoch den Löwen auf der Brust.

Winkler erläutert: "Wir wollen den Kindern zeigen, was 1860 ausmacht." Und was ist das? "Fußballspielen mit Leidenschaft und Ehrgeiz", antwortet der 49-jährige Stürmer, der in der Bundesliga einst 68 Tore erzielte. Die Fußballschule diene als eine Art Vorstufe der Giesinger Jugendarbeit, die sich Winkler zufolge lohnt.

Die Kinder im Alter von sieben bis 14 Jahren dribbeln mit den Bällen zu ihren jeweiligen Trainern: Bernhard Winkler, Janosch Landsberger, Thomas Waldhör und Lars Heiliger. Bei einem schießen sie aufs Tor, beim nächsten üben sich die Fußballer in Sachen Koordination, rennen von Hütchen zu Hütchen. Auf die Frage, ob nicht nur Kinder, sondern auch manche Trainer ein Fußballtraining benötigen, stimmt Winkler nur teilweise zu: "Jedem, der sich dreimal wöchentlich auf den Fußballplatz stellt und ein Jugendteam trainiert, muss man großes Lob zollen." Es spreche aber nichts dagegen, sich Anregungen zu holen. Tipps geben Winkler und Co. gerne. "Wir mischen uns aber nicht in die Vereinsarbeit ein."

Viele DFB-Auszeichnungen im Schrank

Dass die Münchner Löwen mit ihrem Konzept, Nachwuchsarbeit zu betreiben, richtig liegen, beweisen die Auszeichnungen, die der Deutsche Fußball Bund (DFB) fast jährlich verteilt, sowie die Talente, die früher oder später zu den Bundesligisten wechseln. Für den TSV 1860 München stellen die Abgänge ein Problem dar. Das erkennt auch Winkler. Seiner Meinung nach sind die sportlichen Tiefpunkte der ersten Mannschaft sowie verlockende Angebote der Grund dafür. Teilweise vermisse er den Gedanken, dem Ausbildungsverein ein oder zwei Jahre treu zu bleiben. Andererseits dürfen die Münchner Löwen es nicht versäumen, den jungen Talenten auch Verträge zu unterbreiten, bekräftigt Winkler.

Dass es schwer ist, eine erfolgreiche Jugendarbeit zu betreiben, erlebt die SpVgg Plattling gerade in dieser Saison. Karl Prebeck gibt zu: "Wir haben im älteren Bereich ein Loch von vier Jahren. Spielt bei uns ein Guter, wechselt er meist." Deswegen fängt die B-Jugend in der kommenden Spielzeit wieder ganz unten an. In den jüngeren Jahrgängen läuft es besser. Die SpVgg Plattling verfüge sogar über drei E-Juniorenteams.

Von der Fußballschule auf dem Rasen der Spielvereinigung - zuletzt standen 1989 die Münchner Löwen darauf, als beide Teams in der Bayernliga kickten - erhofft sich Prebeck eine enge Zusammenarbeit. 2017 soll die Fußballschule wieder nach Plattling kommen. Die SpVgg Plattling stehe mit 1860 München in Kontakt.