Eskalationsstufe Rot

FC Bayern: Uli Hoeneß verstärkt seine Kritik an ter Stegen und DFB


Meinungsfreudig: Uli Hoeneß, Präsident des FC Bayern.

Meinungsfreudig: Uli Hoeneß, Präsident des FC Bayern.

Von Christina Stelzl

Uli Hoeneß legt nach: Nur einen Tag nach der öffentlichen Kritik an Marc-André ter Stegen und an den Verantwortlichen des DFB gibt es vom Präsidenten des FC Bayern die nächste Breitseite.

München - Am Donnerstag legte Uli Hoeneß tatsächlich noch mal nach. Dabei waren seine Worte vom Mittwoch, kurz vor Mitternacht, schon deutlich genug gewesen. Bei einem Termin in München verteidigte der Noch-Präsident des FC Bayern seine Attacke gegen Marc-André ter Stegen und den DFB. "Ich fand das, was ich gesagt habe, total berechtigt", meinte Hoeneß. "Von den handelnden Personen hätte ich schon erwartet, dass man den Herrn ter Stegen mal in die Ecke stellt und ihm mal klar sagt, dass es so nicht geht."

Persönlich hat Hoeneß von den DFB-Bossen nichts gehört. Was ihn nicht verwundert. "Deren Stärke ist es ja immer, in den Wald zu gehen und zu pfeifen." Rumms. Die zweite Watschn.

Uli Hoeneß verteidigt Manuel Neuer

Das 3:0 der Bayern beim Auftakt der Champions League gegen Belgrad war schnell vergessen, als Hoeneß nach der Partie auf die Debatte um die Nationaltorhüter Manuel Neuer (Bayern) und ter Stegen (Barcelona) angesprochen wurde: "Ein Witz!", polterte Hoeneß los. Erster Adressat: ter Stegen. "Ich finde es unmöglich, dass man so ein Thema in die Öffentlichkeit bringt. Er hat überhaupt keinen Anspruch, dort zu spielen", so Hoeneß. Alarmstufe: Rot.

Seine Verteidigungsrede, von Sekunde zu Sekunde mit intensiver durchbluteter Gesichtsfarbe vorgetragen, zielte auf den viermaligen Welttorhüter Neuer ab. "Wenn Neuer die alte Form hat - und die hat er jetzt - gibt es keine Diskussion, dass nur er die Nummer eins sein kann. Ich hätte mir vom DFB mehr Unterstützung erwartet. Wir werden uns in Zukunft nicht mehr gefallen lassen, dass unsere Spieler beschädigt werden, ohne Grund."

Hoeneß: Groll gegen DFB und Joachim Löw

Dann knöpfte er sich die Leitung des Nationalteams vor: "Wir kriegen ständig vom DFB Theater. Zuerst die unmögliche Ausbootung, die Art und Weise, wie die drei Spieler hier schlecht behandelt wurden." Daher der Groll. Bundestrainer Joachim Löw hatte im März Mats Hummels, Jérôme Boateng und Thomas Müller abserviert. "Jetzt dasselbe mit Manuel", so Hoeneß, "dass man das zulässt, dass ein Mitspieler in die Öffentlichkeit geht, für ein Thema, das er nur mit Löw zu besprechen hat, ist nicht in Ordnung." Es folgte eine Drohung gen DFB: "Wir werden den Leuten mal ein bisschen Feuer geben. Das können wir."

Sportdirektor Hasan Salihamidzic telefonierte vorab mit Nationalteamdirektor Oliver Bierhoff. Als Vorbote. Bierhoff konterte: "Die Vorwürfe überraschen mich, und ich habe dafür auch kein Verständnis." Bei Neuer "soll man nicht vergessen, dass Jogi vor der WM bis zur letzten Sekunde auf Manu gewartet hat, der Monate ausgefallen war. Er war - entgegen kritischer Stimmen - die Nummer eins in Russland, ist nach dem Umbruch unser Kapitän, hat in den zwölf Länderspielen seit der WM zehnmal durchgespielt. Das sind eindeutige und ganz entscheidende Statements der Trainer."

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