Nach Zidane-Rückkehr

FC Bayern: James-Rückkehr zu Real Madrid endgültig unwahrscheinlich


2018 feierte James mit dem FC Bayern die Meisterschaft.

2018 feierte James mit dem FC Bayern die Meisterschaft.

Von Bernhard Lackner

Die Anzeichen auf einen Verbleib von James beim FC Bayern verdichten sich immer mehr: Spätestens seit der Rückkehr von Zinédine Zidane auf die Trainerbank von Real Madrid scheint eine feste Verpflichtung der Münchner immer wahrscheinlicher.

München/Madrid - Der FC Bayern dürfte am Montagabend besonders gebannt nach Madrid geschaut haben: Nicht einmal eine Woche nach dem blamablen Aus im Achtelfinale der Champions League gegen Ajax Amsterdam reagierte Real und holte Zinédine Zidane auf die Trainerbank zurück. Ausgerechnet den Trainer also, unter dem Bayern-Star James Rodríguez überhaupt nicht zurecht kam.

Knapp eineinhalb Jahre arbeiteten beide zusammen. Während James unter Zidane-Vorgänger Carlo Ancelotti noch zum Stammpersonal zählte, setzte der Franzose im Mittelfeld lieber auf ein Trio bestehend aus Toni Kroos, Luka Modric und Casemiro. Vor allem international kam der heute 27-Jährige kaum zum Zug und musste bei den beiden siegreichen Champions-League-Finals 2016 und 2017 zuschauen, bei letzterem nominierte ihn Zidane nicht einmal mehr für den Kader.

Zwischen Januar 2016 und Juli 2017 arbeiteten Zinédine Zidane (l.) und James Rodríguez bei Real Madrid zusammen.

Zwischen Januar 2016 und Juli 2017 arbeiteten Zinédine Zidane (l.) und James Rodríguez bei Real Madrid zusammen.

FC Bayern: James tat sich unter Kovac lange schwer

Im selben Sommer folgte schließlich der Wechsel nach München. Die zweijährige Leihe endet in wenigen Monaten, der FC Bayern verfügt über eine einseitige Kaufoption in Höhe von 42 Millionen Euro. Dass diese tatsächlich gezogen wird, schien vor wenigen Wochen noch unwahrscheinlich. Der Kolumbianer war unzufrieden mit seinen Einsatzzeiten, auch das Verhältnis zu Trainer Niko Kovac war schwierig. James selbst heizte zudem immer wieder Gerüchte über eine Rückkehr nach Madrid an und betonte mehrfach, wie sehr ihm der Verein am Herzen liege.

Vor allem in der Hinrunde fand sich James unter Niko Kovac häufig auf der Bank wieder.

Vor allem in der Hinrunde fand sich James unter Niko Kovac häufig auf der Bank wieder.

"In Madrid habe ich alles: mein Haus, Leute, die mich lieben", sagte James im Februar gegenüber Reportern der spanischen Radiosender "Cadena Cope" und "Cadena SER". Mit einigen Spielern von Real sei er immer noch regelmäßig in Kontakt, ergänzte James: "Ich will die Saison beenden und dann sehen wir weiter. Spanien vermisse ich aber schon ein bisschen."

Mittlerweile haben sich die Umstände geändert: Der 27-Jährige kommt unter Niko Kovac immer häufiger zum Zug und zeigte sich zuletzt in deutlich aufsteigender Form. Alleine in den letzten fünf Partien war er an vier Treffern beteiligt (ein Tor, vier Assists), auch beim Achtelfinal-Kracher gegen Liverpool am Mittwochabend (21 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) ruhen die Hoffnungen der Bayern-Fans in Abwesenheit des gesperrten Thomas Müller auf dem Kolumbianer.

FC Bayern: Rummenigge geht von James-Verbleib aus

Beim FC Bayern weiß man um die Qualität des Spielmachers. Karl-Heinz Rummenigge sprach sich zuletzt im großen AZ-Interview ausdrücklich für eine Verpflichtung des 27-Jährigen aus. "Ich oute mich nach wie vor als Fan von James. Er hat einen unglaublichen, tollen linken Fuß und ist für mich ein Weltstar", meinte der Vorstandsboss des deutschen Rekordmeisters. "Die Option, die wir haben, müssen wir bis zum 15. Juni ziehen. Da haben wir noch ausreichend Zeit. Aber ich muss klar sagen, dass hier alle happy mit ihm sind. Ich gehe fest davon aus, dass James auch in der nächsten Saison beim FC Bayern spielen wird", erzählte Rummenigge weiter.

Sollten die Bayern die Kaufoption ziehen, wäre der Kolumbianer bis 2022 an sie gebunden. Genauso lange läuft der Vertrag von Zidane in Madrid. Zumindest bis dahin dürften die Spekulationen über eine Rückkehr nach Madrid also ruhen.

Im Video: Hamann kontert Bayern-Kritik