AZ-Kommentar

FC Bayern: Für den Weihnachtsfrieden braucht Hansi Flick drei Siege


Nach vier Siegen zu Beginn ist Hansi Flick mit dem FC Bayern auf dem Boden der Tatsachen angekommen.

Nach vier Siegen zu Beginn ist Hansi Flick mit dem FC Bayern auf dem Boden der Tatsachen angekommen.

Von Bernhard Lackner

Bayern-Reporter Patrick Strasser über Hansi Flicks Aufgaben.

Das erste Ziel hat Hansi Flick verpasst. Die Weihnachtsmeisterschaft. Sieben Punkte Rückstand auf die Fohlen sind bei neun zu vergebenden Zählern kaum aufzuholen. Karl-Heinz Rummenigge hatte seinen Übergangs-cheftrainer den Auftrag gegeben, "bis Weihnachten von der Spitze des Baumes nach unten zu schauen".

Doch: Bayern verteilt im Advent Geschenke, erst an Leverkusen, nun an Gladbach und legt sich zu den Präsenten an die Wurzeln der Tanne. Platz sieben! Schöne Bescherung. Das zweite Ziel, das der Mindestens-Zehn-Spiele-Coach Flick erreichen sollte, wäre ein Meilenstein. Sechs Erfolge in der Gruppenphase der Champions League hat noch keine deutsche Mannschaft verbuchen können. Nicht mal die Pep- oder Jupp-Bayern. Fünf sind eingesackt, wobei die ersten drei auf das Konto von Vorgänger Kovac gehen. "Hansi, das wäre doch mal ein Rekord", hatte ihm Rummenigge zugerufen. Zu Befehl? Lieber nicht!

Angesichts der beiden Niederlagen in der Liga sollte Flick das Duell mit Tottenham am Mittwoch nicht heißspornig angehen, ohne heiligen Ernst. Bayern ist unverrückbar Gruppenerster, hat tabellarisch nichts zu gewinnen - und nichts zu verlieren. Außer ein wenig Renommee.

Rekord hin oder her: Lasst doch Mourinho seinen kleinen Triumph. Wenn Flick Ersatztorhüter Sven Ulreich oder Lars Lukas Mai eine Chance gibt, sogar Philippe Coutinho auflaufen lässt, haben diese Spieler etwas zu gewinnen. Und der Stamm des Teams kann am Samstag gegen Bremen Liga-Punkte sammeln. Für den Weihnachtsfrieden.

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