Comeback in Sicht

FC Bayern: Bei Süle und Coutinho gibt es Hoffnung


Philippe Coutinho (links) und Niklas Süle (rechts) müssen derzeit mit dem Training beim FC Bayern pausieren. (Archivbild)

Philippe Coutinho (links) und Niklas Süle (rechts) müssen derzeit mit dem Training beim FC Bayern pausieren. (Archivbild)

Von Julian Huter

Philippe Coutinho und Niklas Süle sollen nach ihren Verletzungen am Donnerstag wieder mit dem Team des FC Bayern trainieren. "Wir freuen uns alle, wenn wir sie dabei haben", sagt Trainer Hansi Flick.

München - Nun, da die Daten für die Fortsetzung der Champions League im August immer konkreter werden und das wegen der Corona-Pandemie abgesagte Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Chelsea (Hinspiel 3:0) wohl am 8. oder 9. August in der Allianz Arena (natürlich als Geisterspiel!) nachgeholt wird, haben Niklas Süle und Philippe Coutinho ein konkreteres Ziel für ihr Comeback vor Augen.

Das anschließende "Final-8-Turnier" in Lissabon ab dem 12. August soll dann die (späte) Krönung dieser Saison für den FC Bayern werden - und der perfekte Zeitpunkt für die beiden Rekonvaleszenten, sich wieder zu zeigen.

Süle hatte im Oktober den zweiten Kreuzbandriss seiner Karriere im linken Knie erlitten. Coutinho, für eine Saison vom FC Barcelona ausgeliehen, musste sich während der Corona-Pause am Sprunggelenk operieren lassen und daher weitaus kürzer pausieren. "Wir freuen uns alle, wenn wir Niki und Philippe am Donnerstag wieder im Mannschaftstraining haben, zumindest im Kreis und im Positionsspiel. Bei beiden sieht es so aus, dass sie schnell dabei sein könnten", sagte Bayern-Trainer Hansi Flick, "aber ich glaube, am meisten freut sich Niklas."

FC Bayern: Coutinho und Süle machen Corona-Tests

Für die Rückkehr ins Teamtraining unterzogen sich beide am Montag in Augsburg dem zweiten Corona-Test. Dieser ist Grundlage für den Wiedereinstieg. Und der Comeback-Zeitpunkt bei Nationalspieler Süle? "Ich würde mal das Ziel August nennen", sagte Flick. Also die Champions League - mit mindestens einem Spiel. Die Rückkehr ist in Sicht.

Niklas Süle arbeitet nach seinem Kreuzbandriss an seinem Comeback.

Niklas Süle arbeitet nach seinem Kreuzbandriss an seinem Comeback.

Mehr als ein Reinschnuppern wird es jedoch nicht für den 24-Jährigen, der ursprünglich die EM 2020, die dieser Tage in vollem Gange wäre, als Ziel ausgegeben hatte. Denn erstens sind David Alaba, der Abwehrboss, und Jérôme Boateng in der Innenverteidigung gesetzt, als Alternativen stehen Lucas Hernández und Joshua Kimmich parat.

Süle: Werde nach Verletzung stärker zurückkommmen

Zweitens, weil Süle, der bereits im Dezember 2014 - damals noch im Trikot der TSG Hoffenheim - einen Kreuzbandriss erlitten hatte, seine Rückkehr mit aller Vorsicht angehen möchte. Im April hatte er sein Rehaprogramm an der Säbener Straße wegen eines Ödems (Flüssigkeitsansammlung im Gewebe) für rund einen Monat unterbrechen müssen.

"Ich bin hundertprozentig der Meinung, dass ich nach der Reha gestärkt wieder zurückkomme", sagte Süle, "ich werde zwar meine Zeit brauchen, aber ich zweifle nicht." In der neuen Saison, wohl erst ab September, will der gebürtige Frankfurter dann doppelt angreifen und seinen Stammplatz bei Bayern sowie in der Nationalelf zurückholen.

Spielt Coutinho nie wieder für den FC Bayern?

Anders die Situation bei Coutinho. Der Brasilianer, der vergangenen Freitag 28 Jahre alt wurde, könnte bereits für das DFB-Pokalfinale in Berlin gegen Bayer Leverkusen (4. Juli) eine Option sein - als Joker.

Nach dieser Saison dürfte seine Zeit beim FC Bayern schon wieder enden: Philippe Coutinho.

Nach dieser Saison dürfte seine Zeit beim FC Bayern schon wieder enden: Philippe Coutinho.

Denn Thomas Müller ist dank einer ganz starken Saison auf der von Coutinho favorisierten Zehnerposition gesetzt. Ob der 28-Jährige überhaupt noch einmal im Bayern-Trikot aufläuft, ist höchst fraglich. Weil die Bayern aufgrund schwankender und häufig schwacher Leistungen die Kaufoption für den Leihspieler vom FC Barcelona nicht gezogen haben, ist Coutinhos Zukunft nach Saisonende offen.

Champions League: Spielberechtigung für Coutinho noch unklar

Ebenso wie die Frage, für welchen Verein er im August bei einer Fortsetzung der Königsklasse überhaupt spielberechtigt wäre - siehe den Fall Timo Werner, der zur neuen Saison von RB Leipzig zum FC Chelsea wechselt.

Dass Coutinho das Pokal-Finale noch mitmachen dürfte, steht fest, weil der Wettbewerb zur nationalen Saison einer Liga gehört, die bis Ende Juli beendet werden darf. Über die Mitwirkung in der Champions League von Spielern, deren Verträge oder Leihgeschäfte zum 1. Juli enden bzw. beginnen, wurde noch nicht entschieden.

Coutinho liebäugelt mit einer Rückkehr in die Premier League, etwa zu seinem früheren Verein FC Liverpool.

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