Fazit zum Jahresabschluss

Erdmann, Gebhart und Co.: Die Neuzugänge des TSV 1860 im AZ-Check


Timo Gebhart (l.) und Dennis Erdmann (r.) wechselten im Sommer zum TSV 1860.

Timo Gebhart (l.) und Dennis Erdmann (r.) wechselten im Sommer zum TSV 1860.

Von Christina Stelzl

Im Sommer durfte der TSV 1860, neben Zugängen aus der eigenen Jugend oder der U23, fünf mehr oder weniger neue Gesichter an der Grünwalder Straße begrüßen. Die AZ macht den Neuzugänge-Check zum Jahresabschluss.

München - Die erste Hälfte der Saison ist geschafft, auch die Sommer-Neuzugänge Dennis Erdmann, Timo Gebhart, Tim Rieder, Prince Osei Owusu und Simon Seferings befinden sich mittlerweile im wohlverdienten Winterurlaub.

Doch wie schlugen sich die Löwen-Neuzugänge bisher? Wer überzeugte und wer hat noch Potential nach oben? Die Neuzugänge der Löwen im AZ-Check,

Dennis Erdmann

Kommt immer besser in Schuss beim TSV 1860: Dennis Erdmann.

Kommt immer besser in Schuss beim TSV 1860: Dennis Erdmann.

Löwen-Raubein Dennis Erdmann, der im Sommer von Zweitliga-Absteiger Magdeburg nach München wechselte, erlebte eine zweigeteilte erste Saisonhälfte in München. Als hoffnungsvoller Stabilisator der Sechzig-Abwehr in die Saison gestartet, wusste der 29-Jährige in den ersten Spielen kaum zu überzeugen.

Der Innenverteidiger fiel vielmehr durch seine überharte Spielweise und Gelbe-Karten-Flut auf. In seinen ersten acht Spielen sah Erdmann fünf Mal Gelb. Während er unter Ex-Löwen-Coach Daniel Bierofka auch öfters nicht zum Einsatz kam, setzte Michael Köllner zuletzt auf den Routinier. Und Erdmann zahlt das Vertrauen mit starken Leistungen zurück. Seit der Amtsübernahme von Köllner absolvierte der 29-Jährige alle Partien über die volle Distanz und steht sinnbildlich für den Aufschwung der Löwen zum Ende der Hinrunde.

Timo Gebhart

Rückkehrer des TSV 1860: Timo Gebhart

Rückkehrer des TSV 1860: Timo Gebhart

Publikumsliebling Timo Gebhart ist im Sommer erneut an die Grünwalder Straße zurückkehrt. Der 30-jährige Spielgestalter, der bereits in der Saison 2017/18 sein Comeback bei seinem Jugendverein feierte, ist jedoch noch nicht wirklich auf Giesings Höhen angekommen. Fünf Startelfeinsätze, zehn Einwechslungen und ein Tor sowie ein Assist stehen bislang zu Buche.

Bierofka, der Gebhart anfangs als zu schwer und zu unfit empfand, verordnete dem einstigen Bundesliga-Spieler zunächst sogar einen individuellen Trainingsplan. Später spielte seine Gesundheit nicht mit: Den kompletten November über setzten den Mittelfeldspieler Beschwerden an der Achillessehne außer Gefecht. In den letzten drei Partien fungierte der 30-Jährige unter Köllner jeweils immer als Einwechselspieler.

Tim Rieder

Überzeugt bislang beim TSV 1860: Leih-Löwe Tim Rieder.

Überzeugt bislang beim TSV 1860: Leih-Löwe Tim Rieder.

Tim Rieder wechselte auf Leihbasis von Bundesligist FC Augsburg für eine Saison zum TSV 1860. Der 26-Jährige stand seit September in jedem seiner elf Drittliga-Spiele in der Startelf und kam neun Mal über 90 Minuten zum Einsatz.

In den ersten zwei Partien lief der gebürtige Dachauer noch in der Innenverteidigung auf, später war Rieder als Abräumer vor der Abwehr aus Sechzigs Spiel nicht mehr wegzudenken. Gegen die SpVgg Unterhaching und Sonnenhof Großaspach glänzte die Bundesliga-Leihgabe zudem als Torschütze. Umso bitterer, dass sich Rieder kurz nach seinem Treffer gegen Großaspach eine Knieverletzung zuzog, die ihn die letzten beiden Partien des Jahres zum Zuschauen verdammten.

"Der Ausfall von Tim wiegt insofern schwer, da Tim in den letzten Wochen einen großen Anteil am sehr positiv eingeleiteten Trend im sportlichen Bereich hatte", sagte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel über die Verletzung. Wann der Defensiv-Allrounder den Löwen wieder zur Verfügung stehen wird, ist derzeit noch unklar. Das Trainingslager Anfang Januar in Spanien findet allerdings ohne Rieder statt, der 26-Jährige setzt sein Rehaprogramm in München fort.

Prince Osei Owusu

Prince Osei Owusu ist erneut von Arminia Bielefeld ausgeliehen.

Prince Osei Owusu ist erneut von Arminia Bielefeld ausgeliehen.

Für Prince Osei Owusu startete im September das zweite Abenteuer beim TSV 1860. Der Last-Minute-Transfer, der bereits die vergangene Rückrunde von Arminia Bielefeld ausgeliehen wurde, heuerte zur neuen Spielzeit wieder bei den Löwen an - diesmal eine einjährige Leihe.

Der 22-Jährige feierte bei seinem Comeback einen Einstand nach Maß. Bei Aufstiegsaspirant Duisburg erzielte er bereits in der ersten Minute die Löwen-Führung. Doch danach ging es steil bergab, lediglich einmal ließ Ex-Coach Bierofka den Angreifer noch über die volle Distanz stürmen, eine weitere Torbeteiligung blieb aus. In Bierofkas System, der zumeist nur mit einer Spitze spielte, war der Platz klar an Sascha Mölders vergeben.

Die Umstellung auf eine Doppelspitze unter Neu-Trainer Köllner spielte Owusu in die Karten. Fortan war der Mittelstürmer neben Routinier Mölders gesetzt. In Köllners ersten fünf Partien kam er immer zum Einsatz, die letzten drei Spiele vor der Winterpause sogar über 90 Minuten. Im bayerischen Derby gegen den FC Ingolstadt war er maßgeblich am Auswärtspunkt (2:2) beteiligt: Die Leihgabe schoss ein Tor selbst und legte einen weiteren Treffer auf.

Simon Seferings

Spielt seit seiner Rückkehr kaum eine Rolle beim TSV 1860: Simon Seferings.

Spielt seit seiner Rückkehr kaum eine Rolle beim TSV 1860: Simon Seferings.

Simon Seferings erlebte eine Halbserie zum Vergessen: Der Aufstiegsheld der Löwen, der nach seiner halbjährigen Leihe zu Regionalligist VfR Garching im Sommer zu den Sechzgern zurückkehrte, kam in der zurückliegenden Hinrunde lediglich auf 46 Einsatzminuten. Lediglich im Saisoneröffnungsspiel gegen Preußen Münster stand der 24-Jährige in der Startelf, wurde aber zur Halbzeit ausgewechselt. Unter Bierofka folgten daraufhin nur noch Einsätze im Toto-Pokal, in der 3. Liga stand Seferings teilweise nicht mal im Kader der Giesinger.

Im Münchner Stadtderby gegen die Bayern-Reserve wechselte Köllner den Mittelfeldspieler kurz vor Schluss ein. Eine Magen-Darm-Grippe setzte ihn im letzten Spiel vor der Winterpause außer Gefecht. "Bei Simon ist es bitter: Er hätte gute Chancen gehabt, in den Kader zu kommen", sagte Coach Köllner vor der Partie bei Preußen Münster.

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