Kuriose Bundesliga

Die 18 Thesen zum Rückrundenstart


Sicher, die Bayern um Thomas Müller (r.) holen die Meisterschaft. Der BVB mit Mats Hummels könnte aber am Ende auch nicht mit leeren Händen dastehen.

Sicher, die Bayern um Thomas Müller (r.) holen die Meisterschaft. Der BVB mit Mats Hummels könnte aber am Ende auch nicht mit leeren Händen dastehen.

Von mit Material der dpa

Der FC Bayern thront an der Tabellenspitze - schon wieder. Der zehnte Meistertitel in Serie scheint den Münchnern kaum mehr zu nehmen. Das ist nicht die große Überraschung. Dafür passiert dahinter einiges, was so nicht zu erwarten war. Die Thesen zur Rückrunde.

FC Bayern München: Nagelsmann bejubelt den Premierentitel!
Zugegeben: Keine recht gewagte These. Aber bei neun Punkten Vorsprung führt kein Weg an den Bayern vorbei - trotz Corona-Sorgen zum Rückrundenauftakt. "Wir stehen gut da", verkündete Torwart Manuel Neuer. Daran hat auch der Coach großen Anteil.

Borussia Dortmund: Es gibt trotzdem was zu feiern!
Die mögliche Meisterschaft haben die Dortmunder an den letzten Spieltagen der Vorrunde verspielt. Die Spekulationen um die Zukunft von Erling Haaland wirken sich zudem negativ aus. Doch die Chance auf Silberware besteht noch in der Europa League und im DFB-Pokal, wo die Bayern bereits ausgeschieden sind. Eine Trophäe landet am Ende in Dortmund.

SC Freiburg: Mit Jubilar Streich nach Europa!
Freiburg übertrifft bisher alle Erwartungen und ist die positive Überraschung der Hinrunde. Mit Abstiegskampf müssen sich die Fans nicht beschäftigen. Als Tabellendritter startet der SC auf einem Champions-League-Rang in die Rückrunde. Im neuen Stadion könnte schon bald international gespielt werden.

Der Trainer der Hinrunde: Freiburgs Christian Streich.

Der Trainer der Hinrunde: Freiburgs Christian Streich.

Bayer Leverkusen: Völler geht titellos in Rente!
Pokalsieger kann Bayer nicht mehr werden, Meister wohl auch eher nicht - bleibt die Europa League. Letzte Chance für Rudi!

TSG 1899 Hoffenheim: Der Dorfklub bleibt oben dran!
In Sachen Zuschauer waren die Hoffenheimer noch nie verwöhnt. So scheint der TSG die erneute Geisterspielatmosphäre zu liegen. Sechs Spiele in Folge blieb die Truppe von Sebastian Hoenneß zuletzt ungeschlagen. Bleiben die Zuschauer weiter aus, bleibt auch Hoffenheim oben dran.

Eintracht Frankfurt: Es riecht wieder nach Europa!
Anfangs sah es danach aus, als würde es mit der Eintracht und Oliver Glasner nicht passen. Doch der Österreicher hat die neu formierten Frankfurter auf Erfolgskurs gebracht. In der zuletzt gezeigten Form können die Hessen sogar nach der Champions League schielen.

1. FC Union Berlin: Der Klassenerhalt ist gut genug!
Unions drittem Bundesligajahr steht wohl nichts mehr im Wege. Nach 17 Spieltagen belegt die Mannschaft von Trainer Urs Fischer mit Platz sieben sogar wieder einen Europa-Rang. Diesmal müssen sich die Eisernen aber "nur" mit dem Klassenerhalt begnügen, andere Teams könnten noch vorbeiziehen.

1. FC Köln: Mit Baumgart kein Abstiegskandidat!
Der neue Trainer hat die Domstadt gerockt, Abstiegssorgen muss sich der bemerkenswert stabile FC in dieser Spielzeit wohl nicht mehr machen.

1. FSV Mainz 05: Jonny Burkardt fährt mit nach Katar!
Der U21-Nationalspieler ist der Durchstarter dieser Saison. Mit sieben Toren und zwei Vorlagen hat er großen Anteil an der gelungenen Hinrunde der Rheinhessen. Bundestrainer Hansi Flick hat ihn schon auf dem Zettel.

Kandidat für Katar: Mainz-Youngster Jonny Burkardt.

Kandidat für Katar: Mainz-Youngster Jonny Burkardt.

RB Leipzig: Im nächsten Jahr nur Europa League!
Vom Titel redet in Leipzig niemand mehr, doch auch die Champions-League-Qualifikation ist mehr als fraglich. Sechs Punkte Rückstand auf Platz vier, dazu Probleme in Abwehr und Angriff. So verspielt RB auch unter Domenico Tedesco die Königsklasse.

Hertha BSC: Bobic sorgt für verspäteten Aufschwung!
Den Saisonstart setzte die Mannschaft in den Sand. Aufgrund stagnierender Entwicklung steht seit vier Spielen Tayfun Korkut anstatt Pal Dardai an der Seitenlinie. Als Elfter liegen die Berliner gerade einmal vier Punkte vor dem Relegationsplatz. Doch das 3:2 über Dortmund zum Hinrundenabschluss macht Hoffnung darauf, dass Bobic und Korkut für Aufschwung sorgen.

VfL Bochum: Der Revierclub ist nicht nur auf Stippvisite im Oberhaus!
Es sieht zumindest so aus, als dauere der Bundesliga-Aufenthalt länger als eine Saison. Der VfL ist mit 20 Punkten zur Winterpause eine der Positiv-Überraschungen in dieser Spielzeit. Die Mannschaft überzeugt zudem mit leidenschaftlichem Fußball - und tollen Toren aus der Distanz.

VfL Wolfsburg: Zurück ins graue Mittelmaß!
In der Champions League ausgeschieden, in der Liga abgestürzt. Auch unter Florian Kohfeldt zeigte der VfL zuletzt wenig ermutigende Vorstellungen. Immerhin: Die Doppelbelastung sind die Wölfe nun los und auch der gute Kader sollte im Vergleich zur Konkurrenz dafür sorgen, dass die Wölfe zumindest nicht lange um den Klassenerhalt bangen müssen. Weit nach oben wird es aber auch nicht gehen.

Borussia Mönchengladbach: Hütter schafft die Wende!
Bislang ging's mit dem Österreicher nur nach unten. Der Vorteil: Die Chance, dass es in der Rückrunde aufwärts geht, ist daher größer. Und: Hütter hatte auch in Frankfurt ein paar Anlaufschwierigkeiten.

FC Augsburg: Kein Abstiegsk(r)ampf mehr unter Weinzierl!
Augsburg hat sich zum Ende der Hinrunde zumindest entkrampft. Zwölf Punkte aus acht Partien vor der Pause sind eine beachtliche Zwischenbilanz. Geht diese Entwicklung weiter, schaffen die Fuggerstädter um den Straubinger Trainer weitgehend sorgenfrei auch den Klassenerhalt.

Die Augsburger (in Rot) sollten sich bald aus dem Abstiegskampf befreien. Für Fürth geht es gleich wieder nach unten.

Die Augsburger (in Rot) sollten sich bald aus dem Abstiegskampf befreien. Für Fürth geht es gleich wieder nach unten.

VfB Stuttgart: Zu grün für die Bundesliga!
Stuttgarts junges Team kommt nicht an die teils begeisternden Auftritte der Vorsaison heran. Nicht alle Talente erfüllen die Erwartungen, viele Ausfälle kommen dazu. Ohne Erfahrung wird es schwer mit dem Klassenerhalt.

Arminia Bielefeld: Es wird wieder schwer!
Nach zwei Siegen vor der Winterpause ist der Glaube an den Klassenverbleib zurück. Schließlich beträgt der Abstand zum rettenden 15. Platz nur zwei Zähler. Doch die schwache Offensive bereitet Sorgen. Nur das abgeschlagene Schlusslicht Greuther Fürth (13) hat weniger Treffer erzielt als die Ostwestfalen (14.).

SpVgg Greuther Fürth: Das Kleeblatt macht's zweistellig!
Für die Rettung müsste schon eine historische Aufholjagd her. Der Aufsteiger hat die Hinrunde mit nur fünf Punkten abgeschlossen. Mindestens so viele holen die Kleeblätter nochmal. Recht viel mehr ist nicht drin. Immerhin: In den letzten drei Partien vor der Winterpause holten die vier Zähler. Und: Aufgeben sei "keine Option", versicherte Geschäftsführer Rachid Azzouzi.