Rasantes Spiel gegen Haching

Derbyheld Sascha Mölders lässt die Löwen jubeln


Das goldene Tor: Sascha Mölders (rechts) trifft in der Nachspielzeit zum 3:2-Sieg der Löwen in Unterhaching.

Das goldene Tor: Sascha Mölders (rechts) trifft in der Nachspielzeit zum 3:2-Sieg der Löwen in Unterhaching.

Von Tabitha Nagy

Sascha Mölders schießt den TSV 1860 im Derby bei der SpVgg Unterhaching in der Nachspielzeit zum 3:2-Sieg. "Das ist für einen Stürmer ein Traum", sagt der Doppeltorschütze.

München - Schon die kleinen Bayern wären reif gewesen für eine Derby-Pleite. Schon gegen die Roten hatte Sechzig einen Rückstand umgebogen. Nun sollten die Hachinger fällig sein - und sie waren fällig.

Sascha Mölders: Tor in der letzten Minute

Das 3:2 des TSV 1860 im S-Bahn-Derby bei der SpVgg Unterhaching sorgte vor den Toren Münchens für weiß-blauen Freudentaumel auf den letzten Drücker. Dominik Stroh-Engel brachte die Hausherren in Führung (18.). Sascha Mölders glich für furios aufspielende Sechzger wenig später aus (24.) - ehe Tim Rieder mit seinem gefeierten Premierentor ins Herz der Hachinger traf (52.). Ex-Löwe Moritz Heinrich schien per sehenswertem Volley das 2:2 zu retten (79.), bevor Matchwinner Mölders seine Sechzger zu Last-Minute-Derbysiegern machte (90.+1).

"Das ist für einen Stürmer ein Traum. Nachspielzeit, die Fans stehen hinter dir - da muss der Ball einfach rein. Wir haben immer daran geglaubt und einfach weitergemacht", sagte Mölders nach vollbrachter Arbeit. Zwei Derbys, vier Punkte, nun insgesamt 24 Zähler auf dem Konto - die Sechzger verhalfen Neu-Trainer Michael Köllner zu einem gelungenen Auftakt.

Verbissenes Spiel mit klarem Übergewicht für Sechzig

Köllners Derby-Könner! "Es war ein packendes Spiel. Wir haben einen Schritt nach vorne im Vergleich zur letzten Woche gegen Bayern gemacht", erklärte Köllner: "Wir haben es unter der Woche beim Champions-League-Schauen thematisiert: Ein Spiel ist erst aus, wenn es aus ist. Es ist das Schönste, was passieren konnte: Dass wir den Sieg mit zwei Toren auf die eigene Kurve schaffen." Hachings Claus Schromm sagte frustriert, nachdem 1860 bereits im Totopokal-Viertelfinale triumphierte: "Es ist sehr schade, dass der Löwe auch bei uns im Sportpark feiert. Es langt jetzt langsam!"

Schon nach wenigen Sekunden war zu sehen, welchen Stellenwert das Duell für beide Klubs hatte: Der Ex-Hachinger Marius Willsch und Ex-Löwe Heinrich rauschten an der Seitenlinie zusammen. Keine halbe Minute später die erste gefährliche Szene vor weiß-blauer Übermacht im ausverkauften Sportpark: Die Mannen von Schromm tauchten direkt im Strafraum auf, Torhüter Marco Hiller konnte den Kopfball von Jim-Patrick Müller aber entschärfen. In der Folge entwickelte sich ein rasantes und verbissenes Spiel mit klarem Übergewicht für Sechzig. Köllners Schachzug mit Stefan Lex hinter Mölders und Prince Owusu ging auf.

Sascha Mölders: Stürmer vom TSV 1860

Sascha Mölders: Stürmer vom TSV 1860

Dennoch war es Haching, das einen Konter im eigenen Stadion nach einer Unachtsamkeit der Giesinger durch Stroh-Engel erfolgreich abschließen konnte. Der TSV schüttelte sich kurz - und glich aus: Mölders nutzte einen sehenswerten Spielzug über Owusu und Lex, der an Torhüter Nico Mantl scheiterte, zum Ausgleich. Daniel Wein hätte einen Freistoß um ein Haar im Kasten untergebracht, doch Mantl konnte die Kugel noch an den Querbalken lenken (40.).

Köllners Kritik: "Wir hätten es früher eintüten müssen"

Nach dem Seitenwechsel drehten die Giesinger - wie schon gegen die Bayern - auch in der Vorstadt auf. Lex und Owusu vergaben freistehend. "Den einzigen Vorwurf, den ich machen kann: Wir hätten es früher eintüten müssen", kritisierte Köllner. Und so wäre es fast gekommen, wie es oft kommt nach Phasen der deutlichen Überlegenheit: Solo Lucas Hufnagel, Flachschuss - Pfosten (67.)! Gut zehn Minuten später ließen die Sechzger Heinrich sträflich frei, der gekonnt per Volley in die Maschen traf.

In der Schlussphase wollten beide Teams unbedingt den Derby-Dreier. Haching hatte nicht die Mittel - und Sechzig hatte Derbyheld Mölders.

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