"Katastrophenfall" in Bayern

BFV reagiert: Spielbetrieb unbefristet ausgesetzt


Der Ball ruht im bayerischen Amateurfußball nun auf unbestimmte Zeit.

Der Ball ruht im bayerischen Amateurfußball nun auf unbestimmte Zeit.

Von Redaktion idowa und pm

Die Bayerische Staatsregierung hat im Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus den Katastrophenfall im Freistaat ausgerufen und jedweden Sportbetrieb in Bayern untersagt. Der Vorstand des Bayerische Fußball-Verbandes (BFV) reagiert umgehend auf diese klaren Anordnungen und Vorgaben der Staatsregierung und setzt den Spielbetrieb im Bereich des BFV bis auf weiteres aus.

Zudem hat der Vorstand in seiner Videokonferenz beschlossen, dass eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs frühestens nach dem 19. April 2020 (Ende der Osterferien) und auch nur mit einer Vorankündigung von mindestens 14 Tagen erfolgen wird, um allen Vereinen in Bayern reichlich Planungssicherheit zu geben. Aufgrund der Sperrung sämtlicher Sportanlagen durch die Bayerische Staatsregierung ist bis auf weiteres auch kein Trainingsbetrieb möglich.

"Vereine erwarten Planungssicherheit"

"Der heutige Tag zeigt einmal mehr, wie dynamisch die aktuelle Situation ist, wie schnell sich das Lagebild grundlegend ändert, aber auch wie schnell wir auf die Änderungen reagieren. Das haben wir, jeweils unmittelbar im Anschluss an die entsprechenden Anordnungen der Staatsregierung, am vergangenen Freitag mit der Aussetzung des Spielbetriebs bis vorerst mindestens zum 23. März und nunmehr heute mit einer Aussetzung auf unbestimmte Zeit getan. Alle Entscheidungen des BFV müssen aus vielen Gründen, nicht zuletzt auch aus haftungs- und versicherungsrechtlichen Gründen, stetig mit staatlichen Vorgaben und Anordnungen einhergehen. Ich danke ausdrücklich den sehr vielen Vereinsführungen, die in den letzten Tagen die besonnene und der jeweils aktuellen Situation, die bis dato noch niemand von uns erlebt hat, angepasste Vorgehensweise des BFV mitgetragen haben. Unsere Vereine und deren über 1,6 Millionen Mitglieder erwarten von uns Planungssicherheit und verantwortungsvolles Handeln. Deshalb haben wir heute auf die Neuentwicklung sofort reagiert und das Vorgehen der aktuellen, völlig neuen Situation nach Ausrufung des Katastrophenfalles angepasst. Alle Vereine können sich sicher sein, dass wir auch weiterhin die Situation permanent beobachten, dabei alle Szenarien von einer Fortsetzung des Spielbetriebs bis hin zum vollständigen Saisonabbruch im Blick haben, und alle Entscheidungen verantwortungsvoll und besonnen vorbereiten und so schnell und so transparent wie möglich kommunizieren werden", erklärt BFV-Präsident Rainer Koch.

Unterstützung für Risikogruppen

Der BFV ruft alle Vereine und Mitglieder zudem dazu auf, sich strikt an die Vorgaben der zuständigen Behörden zu halten. Jeder einzelne müsse seinen Beitrag leisten, um die Ausbreitung des Virus' zu verlangsamen. Der Fußball mit seinen vielen Ehrenamtlichen werde seinen Beitrag hier leisten. Die Gesundheit aller hat immer höchste Priorität, "und da wird sich der Fußball entsprechend einreihen", betonte Koch.

Wie stark der Fußball ist, zeigen aktuell schon ganz viele Vereine im ganzen Freistaat: Der Bayerische Fußball-Verband ist stolz auf das Engagement vieler Fußballklubs und deren Mitglieder, die sich in dieser Ausnahmesituation solidarisch mit den Menschen aus den Risikogruppen erklären und beispielsweise als "Einkaufshelfer" fungieren. "Es zeigt sich einmal mehr, wie tief der Fußball in unserer Gesellschaft verwurzelt ist. Fußball ist weit mehr als reiner Ergebnissport. In ganz Bayern stehen Fußballerinnen und Fußballer gerade für unsere gesellschaftlichen Werte und eine solidarische Gemeinschaft ein, helfen und unterstützen uneigennützig und ehrenamtlich. Das ist herausragend!", sagt der BFV-Präsident.