Nach Sturm-Vorwürfen

Andreas Wagner wehrt sich: "Rechtzeitige Information ist nur fair"


Bogens Trainer Andreas Wagner.

Bogens Trainer Andreas Wagner.

Bogens Trainer Andreas Wagner reagiert auf die Vorwürfe aus Hankofen, man habe gegen den Ehrenkodex des Fußballs verstoßen.

Mit seinem Angriff, der TSV Bogen habe den Ehrenkodex im Fußball verletzt, hat Klaus Sturm für Aufregung gesorgt. Der sportliche Berater der SpVgg Hankofen warf dem Landkreisrivalen Verstöße gegen die Gepflogenheiten des Geschäfts vor, weil die Wechsel der beiden Spieler Max Putz und Tobias Richter nach Bogen frühzeitig publik gemacht wurden. Andreas Wagner, aktuell Trainer und ab der kommenden Saison Sportlicher Leiter der Bogener, kann diesen Vorwurf nicht so stehen lassen und hat gegenüber unserer Redaktion folgende Stellungnahme abgegeben:

"Es ehrt Klaus Sturm, wenn er hofft, dass sowohl Hankofen als auch Bogen in der Bayernliga verbleiben. Das ist auch unser ehrlicher Wunsch! Ob ein Spieler von Verein A zu B wechselt, entscheidet immer schon - gerade im Amateurfußball, wo es eben keine mehrjährigen Lizenzverträge gibt - der Spieler ganz allein.

Dass bei Sturm als Hankofener Vereinsfunktionär womöglich eine bestimmte Enttäuschung aufgrund dieser Spielerentscheidungen vorhanden ist, könnte ich menschlich nachvollziehen. Sein Verständnis, wann der TSV Bogen dies bekannt geben darf oder muss, ist jedoch völlig falsch. Ehrenkodex im Fußball bedeutet, dass der aufnehmende Verein den Wechsel publik macht. Im Gegensatz zum Eishockey lesen wir aber sowohl im Amateur- als auch Profifußball (!) auch im Laufe einer Saison praktisch tagtäglich von zukünftigen Transfers. Wenn - um nur ein prominentes Beispiel zu nennen - der große FC Bayern den Wechsel von Toptorjäger Robert Lewandowski von Dortmund nach München im Januar (!) bekannt geben durfte, dann darf der kleine TSV Bogen dies im gleichen Monat mit der Personalie Max Putz genauso tun wie alle anderen Vereine auf der Welt auch, selbstverständlich auch die Spvgg Hankofen-Hailing.

Es stimmt erwiesenermaßen also nicht, dass Profivereine grundsätzlich Wechsel erst nach Ende der Saison öffentlich machen! Zudem hätte Klaus Sturm - bevor er in Richtung TSV Bogen schießt - sich in diesem Zusammenhang wohl zuerst besser mit seinen eigenen betroffenen Spielern unterhalten sollen, die den Wechsel eben gerade aus Rücksichtnahme gegenüber Hankofen frühzeitig, teilweise eben sogar vor Beginn der Frühjahresrunde öffentlich machen wollten, um dann Klarheit zu haben und sich anschließend wieder hundertprozentig auf den Abstiegskampf bei ihrem jetzigen Verein konzentrieren zu können. Das zeugt von großem Charakter!

Außerdem ist rechtzeitige Information auch für den abgebenden Verein nur fair, weil dieser dann auch lange genug Zeit hat, sich nach Ersatz umzuschauen. Die Hankofener Mannschaft und Verantwortlichen wissen intern von diesen beiden Wechseln bereits seit Monaten und können durch die letztwöchige Pressemitteilung keinesfalls mehr überrascht oder in ihrer Konzentration gestört worden sein. Hier also dem TSV Bogen schlechten Stil vorzuwerfen, erscheint schon hanebüchen. Und bezüglich dem alten Vorwurf, Bogen werbe ständig Spieler von Hankofen ab, sei daran erinnert, dass dies Hankofen umgekehrt über Jahre hinweg mit Spielern vom TSV Straubing und FC Dingolfing ebenso gemacht hat, was ihr gutes Recht war. Jeder Verein kämpft um Spieler, das war immer schon so und wird immer so sein."