"Tolles Ding"

Red Bull München im Finalrausch


Die Roten Bullen jubeln über die erste Finalteilnahme der Vereinsgeschichte.

Die Roten Bullen jubeln über die erste Finalteilnahme der Vereinsgeschichte.

In einem "verrückten Spiel" gegen die Kölner Haie sorgt Nationalstürmer Frank Mauer für den Höhepunkt. Den ersten Einzug in die DEL-Finalserie feiert der EHC München als Teamleistung.

Frank Mauer ließ das Münchner Eisstadion erbeben. Sein goldener Schuss zum umjubelten 5:4 gegen die Kölner Haie 23 Sekunden vor der Schlusssirene katapultierte den EHC erstmals ins Finale der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Es war der emotionale Höhepunkt "in einem verrückten Spiel mit einem unglaublichen Ende", wie der glückliche EHC-Coach Don Jackson am Freitagabend erklärte. "Ich bin nur happy", äußerte Mauer, der gefeierte Matchwinner: "Es war ein super Teamding, was wir durchgezogen haben."

In einer irren Schlussminute hielt es die 6142 Zuschauer nicht mehr auf ihren Sitzen. Nur elf Sekunden nach dem Kölner 4:4 durch Dragan Umicevic entschied Mauer die Halbfinalserie zugunsten des EHC. "Die Mannschaft zeigt Charakter", sagte Verteidiger Toni Söderholm. "Es war insgesamt eine große Teamleistung. Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Alle Spieler haben ihren Teil zum Einzug ins Finale beigetragen", kommentierte Jackson.

Mit 4:1 Siegen zog der Favorit in die Endspielserie ein, die am kommenden Freitag in München eröffnet wird. Der Gegner steht noch nicht fest. Denn zwischen den Grizzlys Wolfsburg und den Nürnberg Ice Tigers steht es nur noch 3:2 für die Niedersachsen. Die Nürnberger konnten am Freitagabend ein ebenfalls packendes fünftes Duell in Wolfsburg mit 3:2 nach Verlängerung für sich entscheiden.

Den Münchnern war es im spontanen Freudentaumel egal, gegen wen sie um den Meistertitel kämpfen werden. "Wir müssen fokussiert sein und füreinander spielen. Das reicht eigentlich schon", erklärte Mauer selbstbewusst. "Wir haben uns das verdient. Es ist eine tolle Sache für die Fans, den Verein und die Stadt. Wir genießen den Moment." Über seinen großen Moment beim alles entscheidenden Siegtor äußerte der Nationalspieler: "Ich habe einfach nur geschossen - und da war das Ding drin. Groß nachgedacht habe ich nicht."

Die Münchner können nun durchschnaufen, Kräfte sammeln und in Ruhe zuschauen, wie sich ihr Endspielgegner weiter abrackern muss. Am Sonntag (14.30 Uhr/Servus TV) kommt es in Nürnberg zu Spiel Nummer sechs zwischen den Ice Tigers und Wolfsburg. Eine alles entscheidende siebte Partie könnte folgen. "Wir werden uns jetzt ein paar Tage erholen", kündigte EHC-Trainer Jackson an. Verteidiger Söderholm gab die Marschroute vor: "Wir werden das Wochenende genießen und dann weiter arbeiten. Wir müssen am Freitag bereit sein." Egal für wen.