Eisbär des Jahres im Interview

Jakob Weber: "Wir wollen jedes Spiel gewinnen"


Jakob Weber startet mit am Freitag mit den Eisbären Regensburg in die neue Oberliga-Saison.

Jakob Weber startet mit am Freitag mit den Eisbären Regensburg in die neue Oberliga-Saison.

Von Julius Zirngibl

Die Eisbären Regensburg starten am Freitag in die neue Oberliga-Saison. Verteidiger Jakob Weber blickt im Interview voraus.

Jakob Weber ist mit seinen 24 Jahren bereits eine feste Größe in den Verteidigungsreihen der Eisbären Regensburg - und auch in der Offensive weiß er zu überzeugen: Stolze 44 Punkte machte der Donaustaufer in der letzten Spielzeit der Oberliga Süd und avancierte so zum Eisbär des Jahres. Im idowa-Interview spricht Jakob Weber vor dem Saisonstart (Freitag, 20 Uhr bei den Selber Wölfen) über die Vorbereitung, seine Ziele für die kommende Saison und seine Pläne für die Zukunft.

Herr Weber, die Saison steht nun nach achtmonatiger Pause endlich vor der Tür. Wie ist die Vorbereitung in diesem Sommer abgelaufen?
Jakob Weber: Normalerweise fangen wir Mitte August mit der Vorbereitung an, dieses Jahr haben wir erst Ende September begonnen. Die hat auch lange genug gedauert und war recht anstrengend, aber Max Kaltenhauser (Cheftrainer der Eisbären, Anm. der Red.) hat das gut koordiniert und alles hat soweit gut funktioniert. Mit den Hygienekonzepten hat es auch ganz gut geklappt, auch wenn wir anfangs nach dem Training zum Duschen nach Hause fahren mussten. Mittlerweile geht das aber auch in der Donau-Arena.

Worauf lag der Fokus?
Weber: Hauptaugenmerk war zu Beginn natürlich die Fitness. Dann haben wir uns jede Woche einen anderen taktischen Bereich vorgenommen. Angefangen mit dem Verhalten in der Defensive, dann in der neutralen Zone und zu guter Letzt in Über- und Unterzahl.

Und woran haben Sie persönlich gearbeitet?
Weber: Natürlich musste ich erstmal richtig fit werden. Der Sommer war nicht so, wie man ihn als Sportler gerne hätte. All die Abläufe, die man sich über die Jahre angeeignet hat, konnte man nicht wirklich umsetzen. Da musste ich etwas umdenken. Ansonsten habe ich an meinem Schuss, meinem Skating und eigentlich allem gearbeitet. Es gibt in allen Bereichen Baustellen, in denen ich mich verbessern kann.

Am Freitag beginnt für die Eisbären die Saison der Oberliga Süd bei den Selber Wölfen. Mit welchen Erwartungen starten Sie in die neue Spielzeit?
Weber: Wir wollen in jedem Spiel drei Punkte holen. Wir wissen, dass wir eine gute Truppe haben. Vielleicht haben wir am Anfang der Saison auch noch den Vorteil, dass wir fast die gleiche Mannschaft und denselben Trainer wie in der Vorsaison haben und im Gegensatz zu anderen Teams nicht erst zehn neue Spieler in ein neues System integrieren müssen. Wenn wir verletzungsfrei bleiben und coronabedingt gut durchkommen, dann stehen unsere Chancen schon sehr gut. Die anderen Mannschaften haben sich allerdings - zumindest auf dem Papier - auch alle sehr gut verstärkt.

Die Mannschaft bleibt bis auf wenige Abgänge und dem einzigen wirklichen Neuzugang, Andreas Geigenmüller, fast gleich. Was macht die Eisbären in dieser Saison aus?
Weber: Wir haben für jede Position jemanden. Es können ja nur fünf Leute Überzahl spielen und nur vier Unterzahl. Es bringt also nichts, wenn jemand mit einem brutalen Schuss in Unterzahl auf dem Eis steht. Da muss einer stehen, der schnell ist, Schüsse blockt und gut mit dem Schläger umgeht. Und genau für diese Situationen haben wir die Leute. Jeder hat seine Aufgabe im Team und ich denke, wir sind sehr gut aufgestellt. Im letzten Jahr hat jeder noch eine Schippe draufgelegt und sich weiterentwickelt. Deswegen sind wir auch so eine gute Mannschaft. Und wenn Not am Mann ist, können auch einige Jungs aus dem Nachwuchs einspringen und helfen.

Nick Latta und Adrian Klein sind leihweise von den Straubing Tigers zu den Blue Devils Weiden gewechselt, ebenso waren Mitchell Heard und Sena Acolatse bis vor Kurzem bei den Passau Black Hawks. Was halten Sie von den Leihen einiger DEL-Spieler zu den Oberligisten?
Weber: Die Leihen machen auf alle Fälle das Niveau besser. Wenn man mit einem gestandenen DEL-Spieler täglich auf dem Eis steht, kann man immer was lernen. Auf der anderen Seite muss man immer damit rechnen, dass die Spieler bald wieder weg sind, nicht ins Mannschaftsgefüge passen oder die Motivation nicht ganz so hoch ist. An sich finde ich es aber ganz gut.

Stand ein Ausleihgeschäft bei den Eisbären zur Debatte?
Weber: Unser Trainer ist sehr darauf bedacht, wen er in die Mannschaft bringt. Da steht der Charakter im Vordergrund. Soweit ich weiß, hat sich der Verein aber schon umgeschaut. Aus finanzieller Sicht - gerade zu Coronazeiten - hat das allerdings eher wenig Sinn gemacht.

Eisbär des Jahres, mit 16 Toren und 28 Vorlagen punktemäßig der stärkste Verteidiger der Regensburger und der Vertrag läuft am Ende der Saison aus. Geht es dann in eine höhere Liga?
Sag niemals nie (lacht). Momentan hat mein Maschinenbaustudium noch oberste Priorität und das lässt sich in Regensburg gut mit dem Eishockey verbinden. Im Laufe der Saison will ich mein Studium beenden. Wie es dann weitergeht, kann ich allerdings noch nicht sagen. Wer weiß, welche Vereine es aufgrund der Corona-Pandemie nächstes Jahr überhaupt noch gibt. Also ist erst einmal Abwarten gefragt.