Die Playoffs rücken näher

EHC München schlägt Mannheim und Ingolstadt: Die Zeichensetzer


So sehen Spitzenspiel-Sieger aus: Patrick Hager bejubelt seinen Treffer zum 1:0 gegen Mannheim, am Ende feiert der EHC einen 2:1-Erfolg beim Tabellenführer.

So sehen Spitzenspiel-Sieger aus: Patrick Hager bejubelt seinen Treffer zum 1:0 gegen Mannheim, am Ende feiert der EHC einen 2:1-Erfolg beim Tabellenführer.

Von Markus Giese

Triplemeister EHC München setzt sich beim Tabellenführer in Mannheim mit 2:1 durch und schlägt Ingolstadt 3:2. "Wir spielen jetzt, da die Playoffs kommen, immer besser".

Mannheim - Die ganz nüchterne Bilanz: Es war ein Sieg, also drei Punkte mehr, die der EHC Red Bull München auf der Habenseite des Punktekontos verbuchen konnte.

Doch die Bedeutung des Erfolges des Triplemeisters im Spitzenspiel bei den Adlern Mannheim geht weit über das hinaus, was die nackten Zahlen aus- und besagen. Es war ein Statement-Sieg. Der EHC hat ein Zeichen gesetzt. Der Tabellenzweite kann auch beim momentanen Liga-Primus nicht nur bestehen, sondern eben auch im Adler-Horst vor 13 600 Fans gewinnen. Die Zeichensetzer!

"Das war ein wichtiger und guter Sieg", sagte dann auch Münchens deutsch-dänischer Stürmerstar Mads Christensen, "das ist auch wirklich sehr gut für das Selbstvertrauen. Mannheim und wir sind schon die gesamte Saison sehr gut. Wir spielen gerade in den letzten eineinhalb Monaten sehr gutes Eishockey. Man merkt, wir kommen den Playoffs immer näher. Die Zweikämpfe werden intensiver und härter. Wir als Mannschaft fühlen uns damit sehr, sehr wohl."

In den Playoffs drehte der EHC München bisher immer auf

Die Playoffs, das ist die Zeit, in der der EHC in den letzten drei Jahren, die er jeweils als Titelfeierer und Pokalhochstemmer abgeschloss, immer ein paar Schippen drauflegen kann. Das Playoff-Monster erwacht dann in den EHC-Spielern zum Leben. Mannheims Trainer Pavel Gross kann davon ein Klagelied singen. In den Spielzeiten 2015/16 und 2016/17 führte er die Wolfsburg Grizzlys ins Finale. Dort ging es jeweils gegen den EHC. Mehr als ein Sieg in neun Spielen gelang den Grizzlys nicht.

Die Playoff-Bilanz in den vergangenen drei Spielzeiten ist beängstigend für die Gegner. Von 44 Partien gewann der EHC 36 Mal. Im mehr als hitzigen Halbfinale der Vorsaison - unvergessen ist der K.o.-Check des damaligen EHClers Steve Pinizzotto gegen Mannheims Matthias Plachta, der dem Münchner eine Fünf-Spiele-Sperre einbrachte - konnten die Adler auch nur eine Partie gegen München gewinnen.

EHC München hat die beste Defensive der Liga

Und das Spiel am Freitag gegen Mannheim, genau wie die drei Duelle in dieser Saison davor, von denen München eines (5:4 n.P.) gewonnen und zwei verloren hatte (0:1 n.P, 1:3), war schon pures Playoff-Eishockey. München, das mit nur 109 Gegentreffern nach dem 3:2-Sieg im bayerischen Derby gegen den ERC Ingolstadt am Sonntag (1:1, 0:2, 1:0) die beste Defensive der Liga hat, zwang Mannheim, der besten Offensive der DEL (182 Tore), sein Spiel auf. Patrick Hager hatte den EHC nach 100 Sekunden in Führung gebracht. Es war der dreizehnte Münchner Treffer in Unterzahl der Saison - Liga-Bestwert. Nach dem 1:1 in der 30. Minute durch Moritz Seider schlug der EHC durch Yasin Ehliz umgehend zurück (32.) - und brachte, spielte, kämpfte dann den Sieg nach Hause.

"Wir sind hinten gut gestanden und hatten mit Danny einen richtig guten Torwart. Wir haben in den wichtigen Situationen die richtigen Entscheidungen getroffen", sagt Münchens Stürmerstar Frank Mauer, einer der olympischen Silberhelden von Pyeongchang, "wir spielen jetzt, da die Playoffs immer näher kommen, als Team immer besser. Davor war es manchmal ein bisschen zerfahren. Auch in den Meetings werden immer mehr Dinge spezifisch angesprochen, die wir besser machen sollen. Und vielleicht sind es genau die Dinge, die jetzt den Unterschied machen."