Das nächste große Zeichen der Wertschätzung für den Eishockey-Standort Landshut: In diesem Herbst findet der Deutschland-Cup des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) erstmals in der niederbayerischen Bezirkshauptstadt statt. Dies gab der Verband am Montagmittag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Vertretern der Stadt Landshut und des Eislaufvereins bekannt. Die mittlerweile 34. Ausführung des Turniers vom 8. bis 12. November 2023 hat aber noch eine weitere Premiere zu bieten. In der Fanatec-Arena am Gutenbergweg werden erstmals Frauen- und Herren-Nationalteams parallel in einem Stadion ihre Turniere austragen. Die Frauen treffen beim Vier-Nationen-Turnier auf Finnland, Tschechien und Dänemark. Die Herren, Silbermedaillengewinner bei der diesjährigen WM, messen sich mit Dänemark, Österreich und der Slowakei.

Die Dreihelmenstadt setzte sich mit der Entscheidung des DEB gegen einen großen Kreis an weiteren Bewerbern durch – nach Informationen unserer Mediengruppe hatte unter anderem auch Düsseldorf auf den Zuschlag gehofft. Hauptkriterium war letztlich die Infrastruktur am Gutenbergweg, angefangen von der benötigen Anzahl der Kabinen bis hin zu den beiden Eisflächen. Die vergangenen fünf Jahre war der Deutschland-Cup in Krefeld ausgetragen worden – zuletzt mangels Interesse teilweise vor weniger als 1000 Zuschauern. Das soll nun wieder anders werden: „Landshut ist eines der Herzstücke des deutschen Eishockeys“, sagte DEB-Vizepräsident Andreas Niederberger. „Wir sind dem Standort sehr dankbar, dass er gemeinsam mit uns die Herausforderung annimmt, ein internationales Turnier mit vier Frauen- und vier Herren-Mannschaften auszutragen.“

Hantschke: Fanatec-Arena bietet "perfekte Voraussetzungen"

Eine Herausforderung, die sie beim EV Landshut recht zuversichtlich angehen: „Dass wir mit der Fanatec-Arena perfekte Voraussetzungen haben, um solche Events erfolgreich durchzuführen, haben wir bereits mit der U 18-WM und dem Länderspiel gegen Österreich bewiesen“, sagte Geschäftsführer Ralf Hantschke. Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz sah in der Entscheidung des DEB eine „hervorragend Werbung für die Sportstadt Landshut. Dass wir den amtierenden Vizeweltmeister in unserer Stadt begrüßen dürfen, ist natürlich ein ganz besonderes Highlight."

Da ging auch DEB-Verteidiger Fabio Wagner mit: „Für mich persönlich wäre es eine große Ehre, als gebürtiger Landshuter den Deutschland-Cup 2023 in meiner Heimatstadt spielen zu dürfen“, schickte der 27-Jährige gleich ein Bewerbungsschreiben Richtung Bundestrainer Harold Kreis und versprach: „Es wird mit Sicherheit eine gute Vorbereitung für die WM 2024. Gemeinsam wollen wir die Euphorie nach dem WM-Erfolg aufrechterhalten.“ Nationalspielerin Celina Haider bewertete die parallele Austragung des Turniers an einem Standort als „großen Schritt in die richtige Richtung, da wir die Möglichkeit haben, uns vor einer großen Kulisse mit einer hoffentlich einzigartigen Atmosphäre zu präsentieren.“ Für DEB-Sportdirektor Christian Künast hat die Standortwahl wiederum einen ganz anderen Vorteil: „Ich kann zuhause schlafen und mir die Spiele ansehen“, sagte der vor den Toren der Stadt wohnende ehemalige EVL-Keeper mit einem Schmunzeln: „Meine Frau freut sich.“ (nag)

Info: Derzeit wird der genaue Spielplan erarbeitet. Der Start des Kartenvorverkaufs ist für Anfang August 2023 geplant. Entsprechend des Doppel-Turniers sollen spezielle Pakete (wie Turnierticket, Wochenendticket oder Tagesticket) ermöglichen, innerhalb eines Tages sowohl Frauen- als auch Herren-Eishockey zu verfolgen.