NHL-Draft

"Basis einer großen Zukunft" für deutsche Talente


Tim Stützle und Lukas Reichel wurden in der ersten Runde des NHL-Drafts ausgewählt. Beim DEB ist man mit dem Ergebnis zufrieden.

Tim Stützle und Lukas Reichel wurden in der ersten Runde des NHL-Drafts ausgewählt. Beim DEB ist man mit dem Ergebnis zufrieden.

Von Magnus Rötzer

Es ist das bislang beste deutsche Ergebnis bei einem NHL-Draft. Nie zuvor wurde mehr als ein deutscher Nachwuchsspieler in der ersten Runde ausgewählt. Tim Stützle und Lukas Reichel sind die zwei deutschen Talente, die bereits am ersten Tag des Drafts erfahren haben, wohin die Reise für sie geht.

Bereits an dritter Stelle wurde Tim Stützle von den Ottawa Senators gewählt. So früh wie der aktuell wertvollste NHL-Spieler, Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers. Nur wenige Zeit später - an Position 17 - wurde Lukas Reichel von den Eisbären Berlin "gedrafted". John Peterka vom EHC Red Bull München muss sich noch etwas gedulden. Es wurde bereits im Vorfeld erwartet, dass der Münchner als einer der ersten Spieler am zweiten Draft-Tag gezogen würde.

Der erfolgreiche Draft aus deutscher Sicht ruft erfreute Reaktionen beim Deutschen Eishockey-Bund hervor. DEB-Präsident Franz Reindl ist der Meinung, der Draft kann die "Basis einer großen Zukunft" sein. "Das ist ein hohes Prädikat, nicht nur für die Spieler, sondern auch für die harte und effektive Nachwuchsarbeit in unserem Sport in Deutschland. Darauf können alle Beteiligten stolz sein", wird der Präsident in einer Pressemitteilung des Verbands zitiert.

DEB sieht sich in seiner Nachwuchsarbeit bestätigt

Für DEB-Sportdirektor Stefan Schaidnagel ist das Ergebnis des diesjährigen Drafts für die deutschen Spieler "einzigartig". "Es sollte uns gerade in der momentan für das deutsche Eishockey schwierigen Zeit daran erinnern, dass es sich mehr als lohnt, mit dem Nachwuchs zu arbeiten, ihn auszubilden und zu fördern." Die Leistungen und die Entwicklung der Spieler hätten Symbolkraft für diesen Weg. Schaidschnagel ist überzeugt: "Das deutsche Eishockey sollte den Fokus weiterhin auf diese Art der langfristigen Spielerentwicklung legen."

Bundestrainer Toni Söderholm pflichtet seinen Kollegen bei. Er spricht von einem "ganz besonderen Moment" für die Spieler und für die Trainer, die an der Entwicklung beteiligt gewesen sind und findet, "alle dürfen sehr stolz sein." Söderholm weiß aber auch, dass vor den deutschen Kufencracks noch jede Menge Arbeit liegt. "Der Kampf um die Plätze in der NHL ist unglaublich hart, aber Tim, Lukas und John haben absolut das Potenzial, da eine Rolle zu spielen."