Donaugeflüster

Spinne, wie süß!


Ein Blick über die Donau entlang der Steinernen Brücke hin zum Regensburger Dom.

Ein Blick über die Donau entlang der Steinernen Brücke hin zum Regensburger Dom.

Sind eigentlich Spinnenbabys ähnlich süß wie Hundewelpen, junge Katzen oder Polarfuchssäuglinge? Mögen wir Menschen frisch geschlüpfte Stubenfliegelchen streicheln, wenn sie uns mit mit ihren Babyfacettenaugen anschmeicheln, bevor sie sich auf Aas, Dung oder Rührei setzen? Ich weiß das nicht, ich bin da gefühlsmäßig eher eine Larve und lasse alle sein, wie sie sind. Ich kenne aber nicht wenige Leute, die auf Spinnen, Falter oder etwelche Kerbtiere ausgesprochen phobisch reagieren. Das liegt sicher als Ur-Angst in uns aus jener Zeit, als wir Menschen noch nicht an der Spitze der Nahrungskette standen, sondern eher so im unteren Drittel und zudem umgeben waren von einer giftigen, galligen, zischelnden, bissigen, beißenden, reißenden, stechenden Fauna. Deshalb gibt es auch bis heute die Panikreaktionen Flucht, Erstarren, Angriff: Ich habe selbst erlebt, dass ein Mensch angesichts einer Winkelspinne aus dem - gottseidank nur sehr langsam - fahrenden Auto gesprungen ist; der coole Bassist (m)einer seinerzeitigen saucoolen Band angesichts einer Spinne auf der Türschwellle eine halbe Nacht regungslos vor seinem Hotelzimmer verharrte; und wer kennt nicht die Veitstänzer angesichts einer Wespe? Und jetzt das Gute daran: Manch Phobiker wird ein toller Biologe. Und manche kann Spinnen schon erahnen, bevor sie um die Ecke schlurft und könnte auf drei Meter Regenwald 16 neue Arten aufspüren. Man muss seine Talente eben immer und überall nur richtig einsetzen.

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