Krieg in der Ukraine

Regensburg bereitet sich auf Flüchtlinge vor


Regensburg zeigt sich solidarisch mit der Ukraine: Die Außenwand des Reichsaals ist blau-gelb beleuchtet.

Regensburg zeigt sich solidarisch mit der Ukraine: Die Außenwand des Reichsaals ist blau-gelb beleuchtet.

Von Redaktion Regensburg

Regensburg bereitet sich auf die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine vor. Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer hat einen Stab einberufen, um die mögliche Unterbringung von Menschen aus der Ukraine zu koordinieren.

Auch wenn die Zuständigkeit für die Aufnahme und Verteilung der Geflüchteten zuerst beim Bund und beim Freistaat Bayern liegt, wolle sich Regensburg darauf vorbereiten, kurzfristig Geflüchtete aufnehmen, betreuen und gegebenenfalls auch medizinisch behandeln zu können, teilte die städtische Pressestelle am Mittwoch mit. "Wir müssen jetzt alle gemeinsam schnell und unbürokratisch helfen und die zahlreichen Hilfsangebote vermitteln", erklärte Maltz-Schwarzfischer. "Auch Hilfstransporte für die Städtepartnerschaft Odessa wollen wir auf den Weg bringen."

Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer sprach mit ihrem Amtskollegen in Odessa.

Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer sprach mit ihrem Amtskollegen in Odessa.

Regensburg habe laut der Regierung der Oberpfalz noch Aufnahmekapazitäten im Ankerzentrum Regensburg. Es gebe auch schon Wohnungsangebote aus der Bevölkerung. Die Mitglieder des Regensburger Hotelvereins hätten ein Zimmerkontingent für eine kostenfreie Unterbringung für bis zu 300 Menschen aus der Ukraine zur Verfügung gestellt.

"Dafür bin ich wirklich sehr dankbar"

"Ich bin tief beeindruckt von der Großherzigkeit so vieler Menschen und Vereine. Dafür bin ich wirklich sehr dankbar", sagte die OB. Sie hatte am Mittwoch die Möglichkeit, direkt mit Bürgermeister Gennady Trukhanov aus Odessa zu telefonieren. "Die Situation ist bedrückend. Noch während des Telefonats wurde der Flughafen von Odessa angegriffen", berichtete die Oberbürgermeisterin. "Ich habe Herrn Trukhanov gebeten, uns weiterhin Listen zu schicken, damit wir die dringend benötigten Hilfsgüter so schnell wie möglich über Rumänien oder Polen an die Grenze zur Ukraine bringen können."

Bürgermeister Trukhanov habe allen Regensburgerinnen und Regensburgern für ihr Engagement und ihre Solidarität gedankt. Das Video, das die Stadt nach der Mahnwache nach Odessa geschickt hatte, habe ihn sehr berührt. Trukhanov betonte, dass die Unterstützung aus Regensburg für die Odessiten sehr wichtig sei und er wisse, dass Odessa in guten wie auch in schlechten Zeiten auf Regensburg zählen könne. Die Bürger von Odessa und die ukrainische Armee würden laut Bürgermeister Trukhanov ihre Stadt verteidigen und nicht kampflos aufgeben. "Unsere Herzen sind bei Ihnen", betonte die OB.

Seit Beginn dieser Woche setzt Regensburg ein weiteres Zeichen gegen den Krieg und für die Solidarität mit der Ukraine: Ab den Abendstunden erscheint die Flagge der Ukraine als Projektion auf der Außenwand des Reichssaals.

Weitere Informationen zu Hilfsangeboten für die Ukraine gibt es online.