Freude durch Helfen

Eine Reittherapie für die kranke Lorena aus dem Landkreis Regen

Die sechsjährige Lorena hat einen Gendefekt. Sie kann weder allein sitzen, noch laufen. Ihre Familie hofft, dass sie mit einer Therapie Fortschritte macht.

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Die sechsjährige Lorena hat einen Gendefekt.

Die sechsjährige Lorena hat einen Gendefekt.

Wer gerne für die Familie spenden möchte, hat die Möglichkeit, das über das "Freude durch Helfen"-Programm der Mediengruppe zu tun. Die Spendenaccounts lauten: IBAN DE 72 7425 0000 0000 0224 42 (Sparkasse Niederbayern-Mitte; BYLADEM1SRG) sowie IBAN DE 29 7426 0110 0005 5177 70 (Raiffeisenbank Straubing eG; GENODEF1SR2). Betreff: "Lorena". (Es werden alle Spenden unter Angabe von Namen und Wohnort in unseren Medien veröffentlicht. Sollten Sie dem widersprechen, geben Sie bei Ihrer Überweisung bitte das Stichwort "anonym" an.)

Ein Montagmorgen im Oktober. Lorena sitzt in ihrem knallgrünen Stuhl am Esszimmertisch. Hin und wieder streichelt sie über den bunten Schmetterling auf ihrem T-Shirt, greift nach dem Schmusetuch mit den lila Herzen. Eigentlich eine ganz alltägliche Frühstückszene mit einem kleinen Kind. Eigentlich. Denn die sechsjährige Lorena leidet an einem Gendefekt. Ihr grüner Stuhl ist ein Therapiestuhl und neben ihr auf dem Tisch steht eine spezielle Nahrung - die bekommt Lorena über eine Magensonde verabreicht.

"Brei kann sie aber auch essen", sagt Lorenas Mutter Ramona Fischer. Sie sitzt neben der Sechsjährigen am Tisch und schaut ihre Tochter an. "Was machts du den da?", fragt sie leise, greift nach Lorenas Hand und entwindet ihr sanft den Schlauch, durch den die Nahrung läuft. "Daran spielt sie immer gerne rum", so Ramona und lächelt. Wie viel ihre Tochter mitbekommt, was sie alles versteht, das kann die 29-Jährige nicht genau sagen. "Aber sie reagiert auf uns oder andere Menschen, lacht, wenn ihr etwas gefällt. Und man merkt, wenn es ihr nicht gut geht." Dass ihre Tochter mit einer Behinderung auf die Welt kommen wird, das hat Ramona bereits während der Schwangerschaft erfahren. Bei den Vorsorgeuntersuchungen wurde festgestellt, dass die Kleine zu wenig wächst. Mehrere Untersuchungen folgten, alle vier bis sechs Wochen musste Ramona dafür nach Regensburg. "Und immer wieder kam etwas Neues dazu", erzählt sie, greift nach einem Taschentuch und wischt Lorena, die etwas erkältet ist, die Nase ab. "Es hieß, dass sie zu klein ist, dass sie eine Kiefer-Lippenspalte hat, dass sich die Organe nicht richtig entwickeln", zählt sie auf.

"Zum Glück waren meine Eltern da"

Ramona hat sich dennoch für Lorena entschieden. "Eigentlich hatte ich gar nicht wirklich Zeit, über alles nachzudenken", gibt sie zu. "Und irgendwie haben wir gehofft, dass doch nicht alles so kommt, wie sie es uns gesagt haben." Bei der Geburt hat sich dann allerdings bestätigt, dass die Ärzte recht hatten: Lorena hat einen Gendefekt. "Lorena kann nicht krabbeln, nicht laufen, nicht allein sitzen, nicht sprechen", sagt Ramona. Die ersten Wochen und Monate nach der Geburt waren für die junge Mutter besonders schwer. Nach und nach hat sich gezeigt, dass Lorena auch geistig stark beeinträchtigt ist. Die Beziehung zu Lorenas Vater ging in die Brüche und Ramona war plötzlich alleinerziehend. "Das Schlimmste war das ständige Erbrechen. Lorena konnte keine Nahrung bei sich behalten. Das war nervenaufreibend", erinnert sie sich. "Zum Glück waren meine Eltern da, die mich unheimlich unterstützt haben."

Außerdem hat Ramona inzwischen wieder einen Partner an ihrer Seite. "Er kommt sehr gut mit Lorena klar", freut sich die 29-Jährige. Sie wirkt sehr gefasst, als sie von Lorenas Erkrankungen erzählt, jammert nicht. Ganz im Gegenteil: "Lorena ist sehr ruhig und brav", lobt sie ihre Tochter. "Sie weint nur, wenn ihr etwas nicht passt. Aber das ist ja normal."

Obwohl sie sich um ihre behinderte Tochter kümmert, geht Ramona noch arbeiten - 20 Stunden in der Woche. "Tagsüber habe ich ja Zeit und es tut mir gut, wenn ich mal rauskomme", meint sie ganz pragmatisch und tut ihre Leistung mit einem Schulterzucken ab.

Lorena besucht inzwischen die Christophorus-Schule in Schweinhütt und kommt erst am Nachmittag heim. "Heute durfte sie daheim bleiben, weil sie ein wenig erkältet ist und ja Besuch von der Zeitung da ist", sagt Ramona und schaut ihre Tochter mit einem Lächeln an.

Ramona versucht immer wieder, Lorena Anreize zu bieten, sie in ihrer Entwicklung zu fördern. "Wenn das Wetter schön ist, sind wir draußen unterwegs. Da sehen wir Kühe, Pferde oder auch mal Schafe. Das gefällt ihr." In der Wohnung macht die junge Mutter mit der Kleinen Übungen. "Oder wir kuscheln einfach auf der Couch."

Ramona möchte ihre Tochter weiter fördern

Noch ist Lorena recht klein und wiegt nicht viel, so dass sie Ramona problemlos bis in ihre Dachwohnung und wieder runtertragen kann. "Sportlich ist das trotzdem. Vor allem, wenn ich auch noch Einkäufe haben."

Für die Badewanne hat Lorena eine extra Liege. "Auch das klappt bisher noch ganz gut." Wie es wird, wenn Lorena größer und schwerer ist - darüber macht sich Ramona noch keine Gedanken oder Sorgen. "Das werden wir dann sehen." Ärger mit der Krankenkasse hatte Ramona bisher nicht. "Eigentlich haben sie immer alles bezahlt, was Lorena braucht." Auch Physiotherapie und Ergotherapie bekommt die Sechsjährige, und beim Logopäden ist sie. Aber Ramona möchte noch mehr für Lorenas Entwicklung machen. "Eine Reittherapie wäre schön. Tiere haben eine ganz andere Wirkung als Menschen", ist sie überzeugt. "Ich glaube schon, dass das Lorena gefallen würde und ihr guttun würde." Die Kosten übernimmt die Krankenkasse allerdings nicht. Außerdem wünscht sich Ramona für ihre Familie eine Auszeit. Bisher haben sie immer nur Tagesausflüge unternommen. "Ein Urlaub wäre schön. Am besten irgendwo, wo es Tiere, einen Streichelzoo gibt." Außerdem wäre es für die junge Familie gut, eine finanzielle Rücklage zu haben, falls wegen Lorenas Behinderung ein Wohnungsumbau nötig wird. Nach ihren Wünschen für die Zukunft gefragt, überlegt die junge Frau kurz und antwortet dann: "Ich wünsche mir, dass Lorena weiter Fortschritte macht und dass sie wächst."

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