Historienwanderung

Von abgestürzten Bombern, Mord und alten Hütten im Arbergebiet

Bei einer spannenden Rundwanderweg im Arbergebiet am 20. August kann man in die Geschichte eintauchen. Von 1939 bis 1945 ereigneten sich auch hier tragische Vorkommnisse.


Die alte Chamer Hütte mit Kleinem und Großem Osser auf einer Postkarte von 1928 .

Die alte Chamer Hütte mit Kleinem und Großem Osser auf einer Postkarte von 1928 .

Auf einer Woidwanderung wird an die Geschichte von drei Schauplätzen im letzten Weltkrieg erinnert, der Waldverein Sektion Drachselsried bietet diese Wandertour allen Wanderfreunden am Sonntag, 20. August an. Treffpunkt ist um 9 Uhr am Dorfplatz Drachselsried, Abmarsch um 9.30 Uhr auf Schareben.

Ausgearbeitet hat den Streifzug in die Vergangenheit der Wanderwegewart der Sektion Hans Wührer, er übernimmt auch die Führung der Tour. Im Zeitraum von 1939 bis 1945 ereigneten sich tragische Vorkommnisse an drei Orten, die nicht weit voneinander entfernt liegen.

Britische Bomber und Soldaten zum Kriegsende

Das erste Ziel der Wanderung ist die Absturzstelle eines britischen Bombers vom Typ Avro Lancaster der Royal Air Force beim Bärenriegel nordöstlich der Heugstatt. Der englische Bomber war im Winter 1945 aus Richtung Tschechien kommend auf dem Heimflug, ist vermutlich zu tief geflogen und am Arberhauptkamm zerschellt. Viehhüter haben das Wrack und die sechs Leichen der englischen Soldaten im Frühjahr 1945 kurz vor Kriegsende entdeckt.

Das nächste Ziel ist der Standort der alten Chamer Hütte in den Sohlerhängen am "alten Hochtourensteig". Die Chamer Hütte war eine große Unterkunft mit 39 Metern Länge und rund 100 Schlafplätzen, sie wurde am 29. Juni 1939 komplett durch ein Feuer zerstört. Die Natur hat sich den Platz wieder zurückgeholt, es sind nur mehr Reste der Hütte und Einrichtung am Waldboden verstreut zu sehen. Im Herbst 1949 wurde südöstlich am Kleinen Arber beim Kammwanderweg (Goldsteig, E 6) die neue Chamer Hütte errichtet.

Weiter führt die Tour zum dritten historischen Ort, dem Ahornplatzl (Ahornet). Hier hat ein deutscher Oberleutnant am 7. Mai 1945 vier Zivilisten aus Drachselsried erschossen. Der Wanderführer wird alle Geschehnisse genauer erläutern und Bilder zeigen.

Auf dem Rückweg haben die Teilnehmer Gelegenheit zur Einkehr in der Berghütte Schareben. Auf der etwa fünfstündigen, zwölf Kilometer langen Tour mit 540 Höhenmetern ist eine gewisse Grundkondition Voraussetzung, die Mitnahme einer Brotzeit und von Getränken sowie dem Wetter angepassten Kleidung wird empfohlen.

Aus organisatorischen Gründen ist eine Teilnehmerbegrenzung vorgesehen. Teilnahme auf eigenes Risiko und eigene Gefahr, der Veranstalter übernimmt keine Haftung. Für die Mitglieder der Sektion und Wanderfreunde ist die Teilnahme kostenlos. Anmeldung bis Samstag, 18 Uhr, bei Hans Wührer unter Tel. 09945/1431 ober über WhatsApp unter Tel. 0176/96 522995.