Betrugsmasche vereitelt
Mutmaßlicher Bargeld-Abholer nach Schockanruf in Bogen festgenommen

Sven Hoppe/dpa
Obwohl sich der Tatverdächtige noch aus dem Staub machen wollte, klickten die Handschellen. (Symbolbild)

Am Freitag, 11. Juli, hat ein Schockanruf in Bogen (Lkr. Straubing-Bogen) zur Festnahme eines mutmaßlichen Beteiligten geführt. Zu verdanken ist das nicht zuletzt der angerufenen Frau, die geistesgegenwärtig handelte.
Laut Polizeibericht ging der Schockanruf gegen 16 Uhr bei der 52-Jährigen ein. Die Betrugsmasche war ein Klassiker: Eine vermeintliche Staatsanwältin teilte der Frau mit, dass ihre Tochter angeblich einen Unfall verursacht hätte und nun eine Kaution in Höhe von 42.000 Euro notwendig sei, um eine Haft abzuwenden. Die 52-Jährige erkannte den Betrugsversuch jedoch sofort, ging zum Schein auf die Forderungen ein und konnte parallel die Polizei informieren.
Die „Staatsanwältin“ dirigierte die Angerufene zunächst nach Bogen, dann aber nach Pilsting, wo das Bargeld übergeben werden sollte. Dort bemerkten Polizeibeamte gegen 17.50 Uhr einen verdächtigen Mann in einem Taxi, der dann aber auf die A92 in Fahrtrichtung München auffuhr. Gegen 18.20 Uhr konnte das Taxi dann am Parkplatz Mettenbacher Moos kontrolliert und der Mann festgenommen werden. Der 25-jährige Serbe steht im Verdacht, in Bezug zu dem Schockanruf der Bargeld-Abholer zu sein.
Staatsanwaltschaft Regensburg und Kriminalpolizeiinspektion Niederbayern haben die Ermittlungen übernommen. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass der 25-Jährige als Teil einer gewerbsmäßig handelnden Bande wohl an weiteren Betrugsfällen in der Funktion des Abholers beteiligt war. Die Ermittlungen hierzu dauern an.
Der von der Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl wegen des Verdachts auf gewerbs- und bandenmäßigen Betrug am Samstag, 12. Juli, vollzogen und der Beschuldigte in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.