Seinen 100. Geburtstag hätte sich der Amperüberleitungskanal - wenn er denn könnte - sicher ganz anders vorgestellt. Statt eines ruhigen Seniorendaseins an der frischen Luft ist der im Jahr 1922 genehmigte, künstlich angelegte Umfluss von der einen Meter höher gelegenen Amper "hinunter" zur Isar längst zu einem Streitfall geworden. Die zunehmenden Ablagerungen im Kanal sorgen für höhere Wasserstände - und immer wieder für überflutete Keller von Anwohnern. Die Stadtwerke München streben seit zwei Jahren das Räumen des Untergrunds an, was wiederum die Situation der betroffenen Bürger entschärfen dürfte. Die Krux: Eine Vielzahl an beteiligten Behörden und Verbänden macht die Beantragung zum Spießrutenlauf und mittlerweile "zur unendlichen Geschichte".