Liebesbetrug im Kreis Kelheim

"Ingenieur" fordert von Frau (50) Geld für Ölplattform


Das Herz in der Falle - beim "Liebesbetrug" spielen die Täter mit den Gefühlen ihrer Opfer und ziehen ihnen dabei Geld aus der Tasche.

Das Herz in der Falle - beim "Liebesbetrug" spielen die Täter mit den Gefühlen ihrer Opfer und ziehen ihnen dabei Geld aus der Tasche.

Von Redaktion idowa

Im Landkreis Kelheim hat ein Liebesbetrüger mehrere zehntausend Euro erbeutet. Wie die Betrugsmasche funktioniert und wie man sich vor den Tätern schützt - die Polizei Niederbayern gibt Tipps.

Eine 50-jährige Frau aus dem Landkreis Kelheim ist Opfer eines sogenannten Liebesbetrugs geworden und erstattete am Freitag Anzeige bei der Polizei in Kelheim. Bereits Mitte 2022 habe ein Mann über eine Jobbörse Kontakt mit der Frau aufgenommen, wie das Polizeipräsidium Niederbayern mitteilte. Nachdem sich der Unbekannte zunächst das Vertrauen der Frau erschlichen hatte, forderte der Betrüger, wie in solchen Betrugsfällen üblich, von der Frau schließlich Geld. Der angebliche Ingenieur würde für die Errichtung einer Ölplattform finanzielle Unterstützung für Maschinen benötigen. In der Annahme, ihre neue "Beziehung" unterstützen zu können, bezahlte die Frau mittels Überweisungen, Guthabenkarten für die Videospielplattform Steam und Krypto-Transaktionen mehrere zehntausend Euro.

Wie die Täter beim Liebesbetrug vorgehen

Anlässlich des aktuellen Falls warnt die Polizei Niederbayern vor der Masche Liebesbetrug, auch Love- oder Romance-Scamming genannt. Sowohl Scam-Männer als auch Scam-Frauen schaffen es, sich im täglichen Leben ihrer Opfer unverzichtbar zu machen - und zwar ohne ein einziges Treffen. Auf eine romantische Mail am Morgen folgt ein kurzes Telefonat am Mittag, nach Feierabend wird gechattet oder stundenlang telefoniert. Bei den Gesprächen geht es zu Beginn keineswegs um Geld, sondern um den Beruf, die Familie sowie um Liebe und eine gemeinsame Zukunft. Oft werden Geschichten über verstorbene Ehepartner und Kinder aufgetischt.

Wie man die Online-Bekanntschaft überprüft

Um mögliche Betrüger zu erkennen, empfiehlt die Polizei, den Namen der Internetbekanntschaft mit dem Zusatz "Scammer" beispielsweise bei Google einzugeben. Die Suchmaschine kann in vielen Fällen einen Verdacht bestätigen. Falls die Bekanntschaft ein Bild mitgeschickt hat, findet man im Internet mittels der umgekehrten Bildersuche zusätzliche Informationen. Außerdem ist es laut der Polizei sinnvoll, dass für Online-Kontaktbörsen oder für den digitalen Schriftverkehr mit einem Unbekannten eine alternative E-Mail-Adresse zu benutzen. So kann man es verhindern, im Fall eines Betrugs den Hauptmailaccount löschen zu müssen.