Seniorin betrogen

Telefonbetrug: Nach Schockanruf in Landshut erfolgt Geldübergabe

In Landhut hat eine 82-Jährige Wertsachen und Bargeld in vierstelliger Höhe an unbekannte Betrüger ausgehändigt. Die Polizei bittet um Zeugenhinweise aus der Bevölkerung.


Bei Schockanrufen erbeuten Betrüger teils hohe Summen.

Bei Schockanrufen erbeuten Betrüger teils hohe Summen. (Symbolbild)

Von Redaktion Landshut Stadt

Am 3. Juli gegen 10 Uhr erhielt eine 82-Jährige einen Anruf eines vermeintlichen Polizeibeamten. Dieser gab an, dass ihr Name auf einer Liste von angeblich gefassten Einbrechern stehe. Sie solle deshalb unter anderem ihr Bargeld und ihre Wertsachen in einen Behälter mit Deckel legen und diesen vor die Tür stellen. Der Behälter werde zur Sicherung ihres Vermögens von einem Polizeibeamten abgeholt.

Die 82-Jährige leistete den Anweisungen des Anrufers Folge: Sie deponierte Bargeld, eine Geldkarte und Wertgegenstände im Gesamtwert eines fünfstelligen Eurobetrages in einem Behälter vor ihrer Wohnungstür. Dieser wurde gegen 14 Uhr abgeholt. Anschließend beendete der Betrüger das Telefonat.

Der Abholer wurde von der 82-Jährigen wie folgt beschrieben: circa 1,80 Meter groß, circa 30 Jahre alt, schlank, europäisches Aussehen, kurze Haare. Er war bekleidet mit einer grauen Sporthose und einem dunkelblauen T-Shirt. Das Fahrzeug des vermeintlichen Abholers beschrieb die 82-Jährige als einen weißen Kleinwagen mit schwarzem Dach.

Um 14.30 Uhr wurde mit der übergebenen Geldkarte an einem Geldautomaten einer Bankfiliale in der Niedermayerstraße unberechtigt ein vierstelliger Geldbetrag abgehoben.

Die Ermittlungen zu diesem Betrugsfall wurden von der Kriminalpolizeiinspektion Niederbayern übernommen. Diese bittet Personen, die sachdienliche Hinweise geben können - zu verdächtigen Personen oder auch zu Fahrzeugen, die sich zwischen 13.45 und 14.15 Uhr im Bereich der Neuen Bergstraße oder gegen 14.30 Uhr im Bereich der Bankfiliale in der Niedermayerstraße aufhielten - sich bei der Polizeiinspektion Landshut unter der Telefonnummer 0871/92520 zu melden.

Falsche Polizeibeamte: Präventionstipps

Das Polizeipräsidium Niederbayern gibt folgende Tipps vor betrügerischen Anrufern:

1) Fordern Sie den vermeintlichen Polizeibeamten bei persönlichem Kontakt beziehungsweise bei der Übergabe oder Abholung auf, Ihnen seinen Dienstausweis vorzuzeigen.

2) Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde beziehungsweise Polizeidienststelle an, von der der vermeintliche Polizeibeamte stammt, und suchen sich dazu die Telefonnummer selbstständig heraus oder fragen Sie Nachbarn beziehungsweise Bekannte um Rat.

3) Machen Sie am Telefon keine Angaben zu Ihren finanziellen Verhältnissen.

4) Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und legen Sie einfach auf.

5) Übergeben Sie weder Wertsachen noch Bargeld an unbekannte Personen.

6) Das Wichtigste ist jedoch: Die echte Polizei wird Sie niemals um die Übergabe von Wertsachen oder Geldbeträgen bitten. Sollten Sie von Personen, die sich als Polizisten ausgeben, dazu aufgefordert werden, legen Sie auf!