Jede Woche geben LZ-Redakteure an dieser Stelle ihre ganz persönlichen Tipps für die Freizeit. Von Ausstellungen über Buchempfehlungen bis zu Geheimtipps in der Stadt. Diese Woche: Redakteurin Rita Neumaier mit einer literarisch-kulinarischen Buchempfehlung.

An Lesestoff mangelt es im Herbst meistens ebenso wenig wie an Appetit. Beides vereinbaren lässt sich mit dem Band "Genussvolles Ostbayern". Dieses vom Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller herausgegebene Buch mit dem Untertitel "Kulinarische Geschichten und raffinierte Rezepte" ist laut Verlag ein "etwas anderes Kochbuch". 23 Autoren schreiben über ihre Lieblingsgerichte und kulinarische Vorlieben - letztere meistens recht deftig, wie Schweinsbraten auf altböhmische Art oder Marzipantorte. Mit Edith Ascher und Ingrid Kellner haben auch zwei Landshuter Mitglieder des VS Ostbayern etwas beigetragen.

Edith Ascher erzählt nebst Rezept, warum es bei ihr zu Weihnachten immer Schlesische Tunke gibt, obwohl ihre Mutter mit dieser immer eine gewisse Hassliebe verbunden hat. Bei Ingrid Kellner gibt es selbstgemachte Suppennudeln, und in der dazugehörigen Geschichte bekommt die Protagonistin Besuch von einer Küchenfee samt zugehöriger Kröte. Andere Autoren befassen sich mit Themen wie "Heimat - oder warum es für Niederbayern wirklich schwer ist, es bis nach München zu schaffen", dazu gibt es ein Rezept für Böfflamott. Und zur Geschichte über "Alte Gewohnheiten und rätselhafte Fundstücke" wird ein Rezept für "Fuchsenfouda" mit unverkennbarer Oberpfälzer Provenienz präsentiert, das unter anderem aus "Schornbladln" zubereitet wird. Was das ist, wird ebenfalls im Buch erklärt.

Die einzelnen Geschichten sind kurz und kurzweilig, und bei den Rezepten kommen selbst Veganer auf ihre Kosten - auf "Dass es der Sau graust", wie das Kapitel über den hausgemachten veganen Leberkas überschrieben ist. Das Buch ist erschienen im SüdOst-Verlag, es hat 208 Seiten und kostet 19,90 Euro.