Das Urteil war Stadtgespräch - nun ist es rechtskräftig: Weil er eine 14-jährige Patientin beim Tapen der verletzten Schulter an der Brust begrapscht hatte, hat das Landgericht einen bekannten Landshuter Masseur und medizinischen Bademeister am 18. März wegen sexuellen Missbrauchs unter Ausnutzung eines Behandlungsverhältnisses zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt. Den Vorwurf einer ursprünglich ebenfalls angeklagten Vergewaltigung sah die Jugendschutzkammer unter Vorsitzendem Richter Theo Ziegler nach der durchgeführten Beweisaufnahme nicht bestätigt. Damit war die Kammer dem Antrag von Verteidiger Dr. Thomas Krimmel gefolgt, der bezüglich der Vergewaltigung einen Freispruch gefordert, und für den sexuellen Übergriff seines Mandanten im Rahmen der Behandlungssituation eine Strafe im bewährungsfähigen Bereich als tat- und schuldangemessen erachtet hatte. Staatsanwältin Doris Behrens hingegen hatte die ursprüngliche Anklage als erwiesen angesehen und für den 47-Jährigen eine Freiheitsstrafe von vier Jahren beantragt. Die Staatsanwaltschaft hatte keine Revision gegen das Urteil eingelegt, "da die Voraussetzungen vorliegend nicht gegeben waren", so Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch.