Landshut

55 Mitglieder für CSD-Verein


Die erste Vorstandschaft des neu gegründeten Vereins.

Die erste Vorstandschaft des neu gegründeten Vereins.

Von Redaktion Landshut Stadt

Großen Zuspruch erfuhr die Gründungsveranstaltung des Vereins "Queer in Niederbayern" im Weißen Bräuhaus Zum Krenkl. 70 interessierte Menschen aus ganz Niederbayern folgten der Einladung zur Gründungsversammlung. 55 Personen aus ganz Niederbayern erklärten spontan ihren Beitritt zum Verein und wurden noch vor dem Beginn der Gründungsversammlung Mitglied. So wurden der Bundestagsabgeordnete für Bündnis 90/Die Grünen Erhard Grundl, die Landesvorsitzende der Bayerischen Grünen Sigi Hagl, der Generalsekretär der Bayern-FDP Norbert Hofmann, das Landesvorstandsmitglied der Bayern-SPD Anja König, sowie zahlreiche Stadtratsmitglieder verschiedener Parteien spontan Gründungsmitglieder.

Ziel des Vereins ist es zunächst, am Samstag, 28. September, den ersten niederbayerischen Christopher Street Day nach Landshut zu bringen. Mittel- bis langfristig sollen Angebote für LGBTIQ-Personen, also lesbische, schwule, bi-, trans- oder intersexuelle und andere queere Menschen geschaffen werden; nicht nur in Landshut, sondern in ganz Niederbayern. Und man will sich dafür einsetzen, dass andere Lebensformen und sexuelle Orientierungen zur tolerierten und respektierten Normalität im gesellschaftlichen Leben auch in Niederbayern werden.

Marlene Schönberger, neugewählte Vorsitzende des Vereins, freut sich: "Wahnsinnig toll, wie viele Menschen gekommen sind, um unser Anliegen zu unterstützen. Eines ist nicht erst seit heute klar: Es ist höchste Zeit, einen CSD nach Niederbayern und in den ländlichen Raum zu bringen. Noch immer erfahren queere Menschen in unserer Gesellschaft Diskriminierung und Gewalt. Im September werden wir daher gemeinsam für Vielfalt und gleiche Rechte demonstrieren sowie die Freiheit und die Liebe feiern."

"Riesengroßer Zuspruch" zeigt großen Bedarf

Herbert Lohmeyer, Co-Vorsitzender, ergänzt: "Dieser riesengroße Zuspruch beweist doch, dass es einen großen Bedarf in Landshut und ganz Niederbayern gibt, dass nicht heterosexuelle Menschen eine Anlaufstelle haben. Und es zeigt deutlich, dass es leider im ländlichen Raum, aber auch in Landshut selbst, immer noch sehr schwer ist, sein ‚Anders sein' diskriminierungsfrei zu leben. Dafür wollen wir uns einsetzen."

Die Gründungsversammlung selbst hatte eine lange Tagesordnung. Unter Leitung von Anja Wessely vom DGB Niederbayern wurde die Vereinssatzung vorgestellt, beraten und am Ende mit nur einer Enthaltung beschlossen. Die Beitragsordnung wurde danach einstimmig angenommen. Dem folgten Beschlüsse über die Anzahl der Vorstandsmitglieder, sowie umfangreichen Wahlen für den ersten Vorstand für den neuen Verein, der von einer Doppelspitze geführt wird.

In geheimen Wahlgängen wurde folgender Vorstand gewählt: Gleichberechtigte Co-Vorsitzende sind Marlene Schönberger aus Adlkofen und Herbert Lohmeyer aus Tiefenbach. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden Christl Gahr aus Essenbach, Yasmine Weber aus München, Manfred Tersek aus Ohu und Jasmin Faulstich aus Landshut gewählt.

Um die Finanzen kümmert sich ab sofort als Kassierer Marcel Krämer aus Landshut. Zu Schriftführern wählten die Gründungsmitglieder Günther Unger aus Landshut und Tobias Asam aus Marklkofen. Als Beisitzer komplettieren den Vorstand Tabea Rauscher, Marie-Sophie Vogel, Gerald Burth, Pascal Pohl (alle aus Landshut) sowie Caroline Wenzel aus Passau.