22 Teams am Start
Staub, Sprit, Spannung: Adlkofener Sechs-Stunden-Mofarennen begeistert

Motorradfreunde, Matthias Keck
Teils über mehrere Monate hinweg haben die Mofafahrer an ihren Maschinen geschraubt - gerade die Teilnehmer in der offenen, serienfernen Klasse. Beim Boxenstopp (rechts) soll es schnell gehen: Eine mitkonkurrierende Fahrerin - mit ihrem Team in der Damenwertung auf Platz zwei - und Vereinspräsi Selzer helfen dem Teilnehmer aus der Gemeinde Vilsheim mit Startnummer 13 zu tanken.
Das ferne Summen wird zum Knattern, als drei Gestalten, umwölkt von Staub, aus der Kurve am unteren Ackerrand heraufbiegen. Beim Überholkampf auf der Start- und Zielstrecke ziehen sie die Köpfe ein, die dampfige Luft zischt darüber hinweg. Hauptorganisator des 17. Mofarennens der Motorradfreunde Adlkofen und selbst Teilnehmer, Präsident Reinhard Selzer, surrt in Lederkutte vorbei am Vordermann in Schwarz und der Dame in überweiter, an den Knöcheln zusammengeklebter Jeans. Schon startet die nächste Runde. Nach sechs Stunden endet der Höhepunkt im Vereinskalender, Selzer jubelt zusammen mit Bruder Manfred auf den Siegerpaletten mit der Nummer drei.

Matthias Keck
Musik aus der selbstmitgebrachten Anlage, Kaffee, Kippe, Bier - und gegen den Hunger eine Würstlsemmel vom Grillstand: Unter Auswechselfahrern, Angehörigen und Schaulustigen kommt Festivalstimmung auf.
Das Event auf dem Acker im Gemeindeteil Gersteneck hat sich in knapp zwei Jahrzehnten über die Region hinaus einen Namen gemacht: Am vergangenen Samstag prangen auf dem Parkplatz Kennzeichen aus allen Nachbarlandkreisen von den hochglanzpolierten Harleys, zwei teilnehmende Mannschaften kommen aus dem Holzwinkel, einer Region bei Augsburg.

Matthias Keck
Auf dem über zwei Hektar großen Acker haben Mitglieder des Vereins eine Rennstrecke mit verzwickten Stellen abgesteckt - samt Sprungrampe, Engstellen und Abschüssen. Je nach Zählart kommt man auf um die 16 scharfe Windungen.
Von 22 Teams treten dieses Jahr zehn in der offenen und zwölf in der seriennahen Klasse an. Schrauber und Tuner, die zu viel am eigenen Mofa ändern, sind von der Serienklasse ausgeschlossen. Dort fahren Zweiradflitzer nah am Originalzustand - teils mehrere Jahrzehnte alt, wie Modelle vom Kulthersteller Zündapp, der in den 1980er-Jahren die Produktion einstellte. Reine Frauenteams - dieses Jahr drei - fahren in einer Sonderwertung.
16 scharfe Kurven in der Rennstrecke
Durch einen über zwei Hektar großen Acker schlängelt sich die Rennstrecke mit 16 scharfen Windungen, engen Passagen und steilen Abfahrten. Gleich nach dem Start quälen sich die Fahrer über einen Buckel. Je mehr Runden ein Team bis zum Ende schafft, desto weiter oben landet es in der Wertung.
Hektisch wird es, wenn ein Mofa liegenbleibt. Immer wieder zitieren die Fahrer per Handzeichen den Rest der Mannschaft aus den Pavillons an den Streckenrand. Die Helfer hechten zum glühend heißen Gefährt, tanken auf oder blasen mit Druckluft durch die Maschine, in der Hoffnung, dass es schnell weitergeht.

Motorradfreunde
In der seriennahen Klasse erreichen von insgesamt zwölf Teams die drei ersten Plätze "Mofaschupser Selzer" (3), "Da Christoph, da Hausmann und I" (2) und "Team Gewekin" (1).

Motorradfreunde
Wer mit einem besonders frisierten Mofa brillieren will, tritt in der offenen Klasse an. Dabei gehen als beste hervor: "Bierfräsen" (3), "Mofahead Niederbayern" (2) und "Team 69 Dummkopf" (1).
Sieger: "Team Gewekin" und "Team 69 Dummkopf"
Bei der Afterparty nach dem Rennen genießen die Sieger unbegrenzt nachgefüllte Getränke in ihren Pokalen. In der seriennahen Klasse belegen die besten Plätze: "Mofaschupser Selzer" (3) um den Vereinspräsidenten, "Da Christoph, da Hausmann und I" (2) und "Team Gewekin" (1). In der offenen Klasse gewinnen: "Bierfräsen" (3), "Mofahead Niederbayern" (2) und "Team 69 Dummkopf" (1).
Ein Großteil der Einnahmen, insbesondere durch den Verkauf von Erinnerungsarmbändern, spenden die Motorradfreunde wie üblich an eine karitative Einrichtung.




































