Landkreis Landshut

Das Dultboxen geht KO


Zum ersten Mal seit knapp 70 Jahren wird es heuer auf der Bartlmädult kein Boxen im Krämmerzelt geben.

Zum ersten Mal seit knapp 70 Jahren wird es heuer auf der Bartlmädult kein Boxen im Krämmerzelt geben.

Das Dultboxen in Landshut fällt zum ersten Mal seit den 1950er Jahren aus. Zumindest auf der Dult. Es geht um 500 Euro, ein bisschen ums Prinzip. Eine Ausweichstätte gibt es aber schon.

Am zweiten Veranstaltungssonntag auf der Bartlmädult wird im Krämmerzelt geboxt. Das ist mittlerweile so sicher wie das Amen in der Kirche. Doch damit ist es jetzt vorbei. Natürlich nicht mit dem kirchlichen Amen, dafür aber mit den linken Haken im Krämmerzelt. Die werden dort nämlich nicht mehr serviert.

Es geht wie so oft ums Geld, genauer gesagt um 500 Euro. Das klingt nach einem mickrigen Betrag im großen Dultkosmos. Sowohl für Festwirt Christian Krämmer als auch den Boxclub Bavaria ist er es aber aber nicht.

Nach AZ-Informationen steht der Boxclub Bavaria, der Ausrichter des Dultboxens ist, seit Anfang Mai mit dem Festzeltbetrieb Christian Krämmer deshalb in Kontakt. Der Boxclub möchte seit mittlerweile fünf Jahren die Spende des Festwirts an den Boxverein aufbessern lassen. Seit Ende der 1990er Jahre erhält der Boxclub vom Festbetrieb Krämmer 1.000 Euro (vorher 2.000 Mark) sowie 150 Freimarken für halbe Hendl und Bier.

Im Gegenzug führt der Boxclub Bavaria den Dultboxkampf im Krämmerzelt durch. Zudem finanziert der Verein für die gegnerischen Boxer die Übernachtungen und die Verpflegung, zahlt Veranstaltungsgebühren beim Bayerischen Amateurboxverband sowie bei der Stadt Landshut, stellt die Security, bezahlt Ringsprecher und Werbung sowie den Auf- und Abbau des Rings. Die Kosten dafür belaufen sich nach AZ-Informationen - je nach Klasse der Gegner - zwischen 3 500 und 5 000 Euro. Die Helfer des Vereins werden dagegen nicht entlohnt. Sie arbeiten ehrenamtlich.

Rote Zahlen in den verganenen Jahren

Finanziert wird das Dultboxen letztendlich über die Spende des Festwirts und über die Eintrittgelder. Wie es aus Vereinskreisen heißt, arbeitet der Verein bei normalen Verlauf des Wettkampfs kostendeckend. Es gab aber in den vergangenen Jahren auch Veranstaltungen, bei denen der Verein rote Zahlen im dreistelligen Bereich geschrieben hat.

Die Kosten für den Boxclub sind aber in den vergangenen Jahren laufend gestiegen. Die Erhöhung der Spende von 1000 auf 2000 Euro erachtet der Verein wegen der Gäste, die zum Boxen ins Krämmerzelt kommen, deshalb nicht nur als gerecht, der Betrag soll auch das finanzielle Risiko des Vereins abfedern. Einigen konnten sich der Verein und der Festzeltbetrieb Krämmer, trotz mehrfacher Kompromissversuche, nicht.

Der Boxclub Bavaria Landshut wird am zweiten Dultsonntag, 26. August, Beginn um 11 Uhr, bei freiem Eintritt im Biergarten der Landshuter Gaststätte Zollhaus, Äussere Münchener Str. 83, 84036 Landshut, also unweit der Grieserwiese, einen Vergleichskampf durchführen.

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