Online-Gegenpetition
Abschiebung von Mitarbeiter im Krankenhaus Landshut-Achdorf geplant

Laura Mies
Interessensvertreter für Geflüchtete kritisieren das Landratsamt für die geplante Abschiebung - die Behörde selbst sagt: Alle „angebrachten und zu berücksichtigenden Umstände“seien abgewogen.
Gegen eine geplante Abschiebung läuft auf der Online-Plattform change.org eine Petition mit mehreren Tausend Unterzeichnern. Es geht um Diop Papa Madior, einen Bewohner der Marktgemeinde Ergoldsbach. Die Initiatoren geben an, Madior sei integriert, arbeite seit acht Jahren im Transportdienst des Krankenhauses Landshut-Achdorf und lebe seit über zwölf Jahren im Landkreis. Zuvor habe das Landratsamt seine Aufenthaltserlaubnis stets verlängert.
Der Infotext verweist auf ein Ausbildungsangebot zum Krankenpflegehelfer. Die Unterstützer nennen die Abschiebung des Mannes „unmenschlich“ und „unverständlich“. Auch Annelies Huber vom Verband „Haus International“ findet die Entscheidung „menschlich (...) nicht nachvollziehbar“. Stephan Dünnwald von der Interessenvertretung „Bayerischer Flüchtlingsrat“ schreibt per Mail, die zuständige Stelle am Landratsamt zähle bayernweit zu den Ausländerbehörden, die Abschiebungen auch „ohne Ansehen der Integration praktizieren“. Vergleichbare Daten fehlen aber. Das Landratsamt erklärt, der Senegal gelte als sicher. Die Behörde habe alle „angebrachten und zu berücksichtigenden Umstände“ abgewogen. Madiors Arbeitgeber Lakumed will sich in der kommenden Woche zur Sache äußern.