Landau/Moosfürth

Frauenpower bei der Feuerwehr: Sonja Nüßl ist seit acht Jahren dabei


Bereits seit acht Jahren arbeitet Sonja Nüßl tatkräftig bei der Freiwilligen Feuerwehr in Moosfürth mit. Seit zwei Jahren ist sie auch als Jugendbeauftragte für die Jugendlichen der Wehr zuständig. (Foto: B. Bauer)

Bereits seit acht Jahren arbeitet Sonja Nüßl tatkräftig bei der Freiwilligen Feuerwehr in Moosfürth mit. Seit zwei Jahren ist sie auch als Jugendbeauftragte für die Jugendlichen der Wehr zuständig. (Foto: B. Bauer)

Sie rücken aus, wenn's brennt, sind bei Unfällen schnell zur Stelle und opfern ihre Freizeit, um anderen in misslichen Lagen zu helfen: Die 94 Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis versuchen immer, den Mitmenschen optimal zu helfen, und stecken daher viel Zeit in Aus- und Fortbildung.

Um auf ihre unentgeltliche Arbeit wieder etwas aufmerksam zu machen, wurde in den vergangenen Jahren die Brandschutzwoche ins Leben gerufen. Doch den Wenigsten ist bewusst, dass auch Frauen bei der Feuerwehr mitarbeiten. "Was, ihr habt ja auch Frauen dabei", ist eine der häufigsten Aussagen, die zur Sprache kommt, wenn man über Frauen in der Feuerwehr redet. Sonja Nüßl ist das egal. Sie ist 23 und bereits seit acht Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr dabei. Nachdem ihr Bruder und ihr Vater schon Mitglieder waren, probierte sie es bei einem Schnuppertag der Moosfürther Wehr einmal aus. Und blieb dabei. Seitdem zählt sie zusammen mit zwei weiteren Damen zu den ersten Frauen dieser Feuerwehr.

Lange Zeit wurde das Angebot, Frauen in die Freiwillige Feuerwehr aufzunehmen, nicht sehr oft in Anspruch genommen, bemängelt Kreisbrandrat Josef Kramhöller. Die aktuellen Zahlen im Landkreis belegen seine Annahme: Von insgesamt 4.700 Aktiven sind nur 265 Frauen. Grund genug für den Landesfeuerwehrverband, seine diesjährige Werbekampagne unter das Thema "Frauen zur Feuerwehr" zu stellen. Startschuss für die Aktion war am vergangenen Freitag in Amberg, wo die Landesverbandsversammlung des Feuerwehrverbandes stattfand.

"Meistens liegt es einfach daran, dass die Mädels kein Interesse daran haben oder sich scheuen dazuzugehen", versucht Nüßl Gründe für die Stagnation zu finden. Sie hat sich inzwischen sehr gut in der Wehr eingelebt und hatte eigentlich nie mit Vorurteilen zu kämpfen. "Ich weiß zumindest nichts davon und wenn, wäre es mir wahrscheinlich auch egal gewesen", so die Feuerwehrfrau. Mittlerweile hat sie erfolgreich die Lehrgänge zum Truppmann und zum Truppführer bestanden und auch an einigen Leistungsabzeichen teilgenommen. Über den "normalen" Dienst hinaus betreut sie nun seit mittlerweile zwei Jahren die Jugendgruppe der Wehr. "Zurzeit besteht diese allerdings leider nur aus einem Jungfeuerwehrler", räumt Nüßl ein. Aber mit diesem fährt sie zurzeit oft nach Wallersdorf, um mit der dortigen Jugendgruppe für das Jugendleistungsabzeichen, das am kommenden Samstag in Mamming ansteht, zu üben.

Ihr eigener Kommandant Klaus Wagner kann bisher nur eine positive Bilanz zur Zusammenarbeit mit Frauen ziehen. "Wir hatten einige Zeit etwas mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen und haben uns deshalb entschlossen, auch Mädchen für die Feuerwehr zu werben, und ich habe ausschließlich gute Erfahrungen gemacht: Die packen genauso gut an wie Jungs", freut sich der Kommandant. "Körperlich ist es auf jeden Fall zu schaffen", pflichtet ihm Sonja Nüßl bei, "ich hab es eigentlich nie bereut, bei der Feuerwehr zu sein". Die 23-Jährige freut sich aber immer über neue Mitglieder in der Wehr: gerne auch über Frauen.