Großeinsatz
Chlorgas legt Deggendorfer Erlebnisbad Elypso lahm
Aufgrund eines Chlorgasunfalles kam es am Donnerstagfrüh zu einem Großeinsatz von Feuerwehren und Rettungsdienst im Erlebnisbad Elypso. Fünf Mitarbeiter wurden leicht verletzt und kamen mit Atemwegsreizungen ins Krankenhaus. Wie Stadtwerke-Geschäftsführer Alexander Springer am späten Nachmittag mitteilte, konnten die Beschäftigten die Klinik aber bereits mittags wieder verlassen.
Laut Stadtwerke-Prokurist Johann Dollmaier war gegen 7 Uhr durch einen Anwenderfehler im Technikbereich Chlorgas ausgetreten, das zur Reinigung und Desinfektion des Badewassers benutzt wird. Zum Glück waren zu diesem Zeitpunkt noch keine Badegäste auf dem Gelände. Die 25 Mitarbeiter, die sich zu diesem Zeitpunkt im Bad aufhielten, wurden von den Rettungskräften sofort nach draußen gebracht und vorübergehend in der Trainingshalle der Deggendorf Pflanz untergebracht. Fünf Personen hatten Atembeschwerden. Sie wurden vorsorglich ins Klinikum Deggendorf gebracht, wo man unter anderem die Sauerstoffsättigung ihres Blutes überprüfte.
Bevölkerung gewarnt
Währenddessen wurde das Gebäude intensiv belüftet. Mit einem besonders starken Lüfter war die Berufsfeuerwehr Dingolfing zugegen. An die Deggendorfer Bürger erging eine Meldung durch die Warnapp "Nina". "Austritt gifter Stoffe - Landkreis Deggendorf" war hier zu lesen. Die unmittelbaren Anlieger im Stadtteil Natternberg wurden über die sozialen Medien von der Stadt gebeten, die Türen und Fenster geschlossen zu halten und die Klimaanlagen abzuschalten. Die Kräfte der Feuerwehren kontrollierten das Bad mit entsprechender Schutzausrüstung. Laut Stadtwerke-Geschäftsführer Alexander Springer blieb das Bad aus Sicherheitsgründen den ganzen Tag geschlossen. Am späteren Vormittag konnten die 150 Einsatzkräfte nach und nach wieder abrücken. Die Zufahrt zum Elypso war gesperrt. Vor Ort waren die Freiwilligen Feuerwehren aus Natternberg, Deggendorf, Hunding, Altenmarkt, Natternberg und Osterhofen. Die Einsatzleitung hatte der Deggendorfer Stadtkommandant Tim Rothenwöhrer.
Zur Unterstützung waren ferner die UG ÖEL, Kreisbrandrat Erwin Wurzer, der zuständige Fachkreisbrandmeister Christoph Thiele und weitere Kreisbrandmeister aus dem Deggendorfer Landkreis gekommen. Bereit standen sieben Rettungswagen, ein Krankentransportwagen, ein Notarzt sowie der Einsatzleiter des Rettungsdienstes Markus Mühlbauer. Die Polizei Deggendorf hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen. Die Warnung an die Bevölkerung wurde um 13 Uhr aufgehoben.
"Das Problem ist gelöst. Wir haben alle Räume überprüft und konnten keine Chlorgas-Konzentration nachweisen", teilt der Stadtwerke-Chef am Spätnachmittag mit. Die Gefahr sei gebannt, die Mitarbeiter alle wohlauf - auch die fünf, die für ein paar Stunden vorsichtshalber im Krankenhaus untersucht und überwacht worden waren. "Wir fahren die Kreisläufe jetzt wieder hoch. Das Elypso hat am Freitag wieder ganz normal geöffnet."
Zum Chlorgas
Das Einatmen von Chlorgas kann lebensgefährlich sein. Es wirkt ätzend auf die Atemwege und kann zu einer Flüssigkeitsansammlung in der Lunge führen. Der Gefahrstoff kann auch über die Haut aufgenommen werden. In vielen Bädern wird Chlor zur Desinfektion des Badewassers verwendet.